Ich bin ja immer noch im Prozess, meine 6-wöchige Sommerreise zu verarbeiten, zu reflektieren, zu genießen. Ich schwelge noch in all den wunderschönen Entdeckungen, die ich auf dieser Reise wieder machen konnte und lass mich davon irgendwie auch immer noch berieseln und beflügeln, obwohl der Alltag schon wieder voll und ganz eingekehrt ist.
Einer meiner Grundsätze, schon immer, bei jeder Reise nach Deutschland (wir sind ja doch schon einige Jahre in der Welt unterwegs): Mindestens eine neue Stadt besuchen.
Das kann ich jedem nur empfehlen.
Dieses Mal, da ich ja wirklich lange unterwegs war, habe ich nicht nur eine neue Stadt besucht.
Mit meiner SandkastenFreundin, die sich glücklicherweise auch 24 Stunden aus ihrem Familienalltag freischaufeln konnte, fuhr ich für eine Nacht nach Mainz. Einfach mal beide frei und ganz unbeschwert und ohne Verantwortung Zeit zum Quatschen. Das konnten wir schon immer gut. Auch wenn die Zeit dafür immer rarer wird. Dieses Mal hat es geklappt. Das zentrale Hotel war nur wenige Meter vom idyllischen Platz rund um den Dom entfernt. Und klar, wartet dort direkt der erste Aperol Spritz auf uns. Den Platz und den Dom, kann man schließlich auch im Sitzen betrachten. Die Sehenswürdigkeiten von Mainz haben wir mehr im Vorbeigehen mitgenommen. Die Neuigkeiten austauschen und ratschen, ratschen, ratschen – das war der Mittelpunkt des Mainz-Kurztrips. Aber ich kann nur sagen: eine wunderschöne Stadt. Und kein Wetterchen kann hier die Stimmung trüben. Mainz – vielleicht mal wieder, denn die Heimat der Mainzelmännchen könnte gerne weiter erkundet werden und ihre Existenz haben wir fast vollkommen ignoriert…
Ich hatte das wunderbare Glück, den 89. Geburtstag meiner lieben Oma im August mitfeiern zu können. Etwas ganz Besonderes. Als Geschenk habe ich meiner reiselustigen Oma eine Übernachtung nur mit mir und den Kindern im Schlosshotel in Braunfels geschenkt. Somit ging es ein paar Tage später schon los auf unsere Überraschungstour. Das Städtchen hat sich als kleine Perle entpuppt. Da Oma natürlich nicht mehr so fit auf den Beinen ist, haben sich die Wege auch mal kurz getrennt. Meine Tochter hat mit der Uroma auf dem Marktplatz geplaudert, während ich mit meinem Sohn das Schloss besichtigt habe. Wir haben gemeinsam den Kurpark Herrengarten erkundet, sind durch die wenigen, feinen Geschäfte gebummelt, durch die Gässchen geschlendert, Eisgegessen und einfach nur rundum die gemeinsame Zeit genossen. Das Schlosshotel hatte einen liebevoll gestalteten Raum zum Verweilen, an dem glücklicherweise an einem Abend in der Woche auch Essen serviert wird. Somit musste die liebe Oma nicht noch einmal den Rollator losschieben. Wir haben drei Stunden lang gemeinsam Spiele gespielt. Selbst ein neues Spiel, Kniffel Duell, haben wir uns an dem Abend noch beigebracht. Dank der großen Auswahl in der „SpieleBar“ des Hotels.
Aber es müssen nicht immer gleich neue Städte sein. Einfach mal an dem Ort, wo du bist, vielleicht auch schon ewig wohnst, nach Neuem Ausschau halten.
Meine Eltern und Oma habe ich zu einem Museumbesuch in Marburg an der Lahn „animiert“. Alle super skeptisch, aber sie kamen mit. Das Kunstmuseum war sehr schön renoviert, hatte Kunst u.a. von Künstlern aus der direkten Umgebung, was zu tollen, unerwarteten Eindrücken geführt hat und es gastierte eine Fotoausstellung, die bis heute zum Running Gag zwischen meinem Papa und mir geführt hat.
Bei einem kurzen Spaziergang entlang der Lahn in Marburg haben wir noch einen Abstecher, in einen mir bis dahin unbekannten Stadtteil Marburgs gemacht. Beeindruckende Fachwerkhäuser mit Kaffeerösterei und Kunstgalerien hat mich total überrascht: Weidenhausen.
Zu einem Mittagessen in einem „neuen“ Lokal im hessischen Hinterland, sind wir statt mit dem Auto zu fahren, einfach mal zu Fuß gelaufen. Ein Lokal, dass es schon viele Jahre gibt, ich bis dahin aber nie besucht hatte, haben wir bewusst ausgewählt, um etwas Neues kennenzulernen. Die Strecke, die ich sonst immer nur mit dem Auto fahre, war ein echtes Erlebnis, sie über Fahrrad- und Fußwege zu erkunden. Es gab sogar für Hin- und Rückweg noch zwei verschiedene Wege, die wir laufen konnten. Die Kinder mussten wir allerding mit einem Stopp bei der Eisdiele bei Laune halten, damit sie die 12 km auch mitmarschiert sind.
Ich liebe es, immer und überall wo ich bin, einfach Neues zu erkunden, auszuprobieren – zu entdecken.
EntdeckerGlück.
Wir waren während unserer 6-wöchigen Sommerreise auch noch zwei Wochen in Griechenland… Zum 4. Mal auf der gleichen kleinen Insel, die 20 km in der Länge misst und 4,5 km in der Breite. Und auch hier, wenn man sich wirklich drauf einlässt, gibt es auch beim 5. Mal noch so viel zu entdecken. Davon die nächsten Tage mehr.
Eindrücke von Mainz
Schnappschüsse aus Braunfels
Unterwegs in Marburg an der Lahn