Mombasa Stadt

Rund um Afrika

Reisewelt – Afrika – Kenia

Ein wunderschöner Kurztripp während unserer AfrikaZeit hat uns nach Mombasa Stadt geführt. Bei Mombasa denkt man natürlich erstmal an traumhafte weite, weiße Strände mit türkisfarbenem Meereswasser, Palmen und Cocktails schlürfen in All inklusive Anlagen. Wir hatten aber vor, mit dem Zug von Mombasa nach Nairobi zu fahren und somit haben wir uns für einen Stadtaufenthalt in Mombasa entschieden. Und den Strand hatten wir bereits einmal auf einem anderen Roadtrip genossen und für wunderschön befunden. Aber da wir gerne etwas Neues entdecken, also Mombasa Stadt vor Abfahrt des Zuges.

Wir haben uns für das Tamarind Village Hotel entschieden. Die Lage und der Ausblick sind einfach umwerfend. Der Hauptteil von Mombasa Stadt liegt auf einer „Insel“ zwischen Landzungen eingeschlossen und ist über mehrere Brücken erreichbar. Unser Hotel liegt somit auf dem Festland gegenüber und wir haben einen wunderschönen Blick auf den Hauptteil. Das Hotel hat keinen Strand, sondern eine Poolanlage umsäumt von grünen Wiesen. Wir liegen unter Palmen und genießen einfach die Ruhe nach unserer Anreise.

Schon bald wird das Abendessen auf einer großen Terrasse mit eben gleichem, herrlichem Ausblick serviert. Der Sonnenuntergang ist bilderbuchreif. Das Inselland und das Wasser werden in einem angenehmen rosa Farbton natürlich erleuchtet. Zwar erst der erste Tag, aber bereits satt gegessen und satt an ersten tollen Eindrücken fallen wir ins Bett.

Für den nächsten Tag haben wir einen Stadtführer für uns alleine gebucht. Es ist brütend heiß und schon nach dem Frühstück könnten wir eigentlich wieder duschen gehen. Aber da müssen wir durch, wir wollen was von der Stadt entdecken. Unser Guide, Michuzz wartet schon an der Rezeption auf uns. Wir fahren gemeinsam in seinem Auto auf die „Insel“.

Die Tour startet am Fort Jesus. Die Portugiesen kamen 1498 nach Mombasa, entschieden sich aber, weiter zu segeln. In 1589 kamen die Türken und fingen an, eine kleine Festung in Mombasa zu bauen. Als im Jahre 1593 sich die Portugiesen doch wieder aus Malindi zurückzogen und nach Mombasa zurückkehrten, legten sie den Grundstein für das heutige Fort Jesus. Nicht sehr lange nutzten sie es als militärische Basis, denn 1631 übernahm der Sultan von Mombasa das Fort. Es startete ein langwährender Kampf um die Stellung, mal zieht der Sultan von Oman ein, mal der Sultan von Sansibar, mal wieder die Portugiesen. Während der Zeit der Britten, um 1895 fungierte es als Gefängnis. Im Jahre 1958 wurde es dann zum staatlichen Denkmal. Mit Unterstützung der Portugiesen konnte es zu einem Museum ausgebaut werden und öffnete 1960 seine Türen. Bei einem Besuch in der Stadt, sollte auf keinen Fall ein Besuch des alten Forts fehlen.

Nach diesem unerwarteten Highlight (ich hatte mich vorab kein bisschen mit eventuellen Sehenswürdigkeiten beschäftigt) bummeln wir stundenlang durch die Gassen der Altstadt und Michuzz führt uns auch in die kleinsten Hintergassen, über Märkte, zu einer Familie und immer weiter und tiefer rein ins Getümmel. Wir sind bereits komplett durchgeschwitzt, müssen immer wieder Getränke nachkaufen. Aber die Eindrücke sind unbeschreiblich schön. Nur nette Menschen, die sich freuen, dass wir ihre Stadt besuchen und immer und überall freundlich und offen auf uns reagieren. Es ist so spannend, sich mit einem Einheimischen hier in den Gassen treiben zu lassen. Die Zeit verrennt wie im Fluge.

Wir besuchen das Leven Haus, welches eine bedeutende Rolle in der Geschichte im Kampf gegen die Sklaverei spielte. Seinen Namen bekam es von einem Schiff der Briten, die hier ihre „Anti-Slaving“ Operationen gestartet haben. Zuvor gehörte das Haus dem Seyyid Said bin Sultan, dem Herrscher von Sansibar. Später wurde es u.a. auch von deutschen Missionaren (u.a. Familie Krapf im Jahre 1844) bewohnt und von 1908 bis 1928 fungierte es als deutsches Konsulatsgebäude. Heute ist es ebenfalls ein staatliches Denkmal. 

Im Swahililand Restaurant trinken wir einen Kardamom Kaffee – köstlich. Eine Katze sitzt neben uns auf der Fensterbank und schaut, wie wir, dem Treiben vor dem Fenster zu.

In den Gassen trocknet überall die bunte gewaschene Wäsche, Kinder spielen, es wird auch draußen gekocht. Bei einer Familie dürfen wir gar etwas probieren. Es laufen Hühner umher und natürlich auch sehr viele streunende Katzen. Immer wieder sind überall kleine Verkaufsstände aufgebaut mit den unterschiedlichsten Waren: Getränke, Klamotten, Obst und Gemüse, aber auch zubereitete Snacks, Fingerfood – Streetfood könnte man fast sagen.

Dann führt und Michuzz noch durch die große Markthalle. Draußen ist die Luft ja wirklich stickig und schwül heiß, in der Halle wird es fast noch schlimmer, denn jetzt kommen auch noch unzählige Gerüche hinzu. Auch hier unzählige Mengen an frischen Gewürzen in bunten Plastikschalen, Obst und Gemüse in Hülle und Fülle, fast malerische gestapelt auf Holzkisten oder Kunststoffbehältern, umgestülpten Eimern oder Körben. Absoluter Überfluss an Eindrücken. Ganz interessant für den Europäer natürlich die Fleisch- und Fischabteilung. Wahnsinn, dass bei der Hitze, einfach das Fleisch, umlagert von Fliegen, an Haken mitten im Raum hängt. Auch Hirn und Ziegenkopf wird unter gleichen, einfachen Bedingungen angeboten. Wie sollen wir das alles verarbeiten? Wir schwitzen und trinken und laufen und staunen. Stundenlang.

Wieder auf der Straße knattern Tuk Tuks an uns vorbei, Männer ziehen schwer beladene Holzwagen hinter sich hier. Keiner von ihnen scheint so stark zu schwitzen, wie wir. Es ist schon weit nach Mittag und wir verspüren Hunger. Michuzz weiß sofort, wo wir hingehen. „Island Dishes“ wartet auf uns. Wahrscheinlich hätten wir uns alleine nie hereingetraut. Unscheinbar, einfach, aber wirklich gut, wie sich herausstellt. Auf bunten Tellern wird uns ein köstliches Curry mit Reis serviert. Wir trauen uns sogar auch einen Salat zu essen. Ein Ventilator dreht an der Decke, die leichte Brise tut gut, denn wir sind komplett durchgeschwitzt und das gut gewürzte Curry tut noch seinen Teil dazu.

Anschließend schlendern wir noch eine ganze Weile durch die kleinen Gassen, es geht wieder Richtung Fort. Von hieraus bringt uns Michuzz mit dem Auto zurück zum Hotel. Nein, falsch gedacht, die Tour geht weiter – Stadtauswärts. Wir überqueren wieder die Brücke zum Festland, auf dem unser Hotel liegt. Da wir Deutsche sind, hat Michuzz noch einen spontanen Einfall.

Autokino an. Häuser von oben bis unten bemalt mit Werbung: mal für Omo Waschmittel in Rot-Blau; für Tusker Bier in Gelb; Gelb-Pink (wahrscheinlich mal Gelb-Rot) für Zain, einen Mobilfunkanbieter; Safaricom – ein weiterer Mobilfunkanbieter in Grün; usw. usw. Super spannend.

Ziel ist der „Krapf Memorial Heritage Park“, Andenken an einen deutschen Missionar, der im Jahre 1844 nach Mombasa kam. Laut „deutscher“ Plakette am Denkmal „lebte Dr. Johann Ludwig Krapf von 1810 bis 1881 und wirkte 18 Jahre in Ostafrika. Er galt wohl als Wegbereiter der Erforschung ostafrikanischer Sprachen. Im Jahre 1850 gab er die erste Kiswahiligrammatik der Welt heraus. An der Gedenkstätte sind sowohl seine Frau, als auch seine Tochter begraben“

Was für ein gigantisch beeindruckender Tag.

Wir lassen wieder den Abend auf der tollen Terrasse ausklingen, reden noch stundenlang über die Erlebnisse des Tages und sind eigentlich super müde, aber auch schon ein wenig aufgeregt vor dem nächsten Abenteuer: Unsere Zugfahrt von Mombasa nach Nairobi.

Mombasa StadtEindrücke

HotelEindrücke

Champagne Valley – prickelnd abwechslungsreich

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Drakensberge – Südafrika

Gerade mal vier Übernachtungen hatten meine Freundin und ich für unseren Ausflug von Johannesburg in die Drakensberge eingeplant, aber diese vollgepackt mit spannenden Aktivitäten.

Trotz Katzenphobie meiner Freundin hatten wir uns auf einer Gästefarm mit Tieren einquartiert. Das hätten wir vielleicht geschickter lösen können, aber die Ardmore Guestfarm war bezahlbar und sehr gut gelegen.

Unsere erste Wanderung machten wir im Monks Cowl Nationalpark, den fast unaussprechlichen Hlatikhulu Forest Trail, der mit0 etwa 7,5 km Länge ausgeschrieben ist. Blauer Himmel mit weißen kleinen Wölkchen bespickt, gerade recht Weiß-Blau für meinen Besuch aus Bayern.

Es war Oktober und die Temperaturen perfekt für eine Wanderung. Ein Teil der Wanderung führt durch einen verwunschenen, schattenspendenden Wald mit Moss-bewachsenen Steinen. Immer wieder kommt der Weg an das Ufer eines kleinen Baches. Aus dem Wald heraus führt der Weg über weite von Wiesen gesäumte Täler, mal an Hängen entlang, mal über kleine Holzstege. Die Blicke fallen immer wieder auf die beeindruckenden, mit satt-grünem Gras bewachsenen Berge um uns herum. Leuchtend rote „Flaschen-Putzer“ Büsche (offiziell Zylinderputzer) sorgen für die bunten Farbtupfer, ebenso wie die unterschiedlichsten Wiesenblumen.

Ein herrlicher Tag und die Drakensberge haben uns schon in ihren Bann gezogen.

Im Garten der Valley Bakery gönnen wir uns noch einen Kaffee und etwas kleines Süßes. Man könnte fast meinen, der Tag ist schon zu Ende. Aber frisch gestärkt fahren wir vor dem Abendessen auch noch zu den KwaZulu Weavers. Von dem Café ist das etwa 20 km entfernt. Wir können den netten Damen, die sich über einen Plausch freuen, bei der Arbeit über die Schulter schauen und die wunderschönen Arbeiten bewundern. Bunte Wollknäule in knalligen Farben, Näherinnen, Webstühle – hier ist einiges los. Besonders die Hängematten finde ich wunderschön, aber ich habe keine Möglichkeit, eine aufzuhängen. Somit bleibt unser Geldbeutel in der Tasche stecken. Leider, denn die Damen hätten sich natürlich über Umsatz gefreut.

Für den nächsten Tag haben wir eine Wanderung gewählt, die am Drakenberg Sun Hotel startet. Sie führt uns zum „Blue Grotto Pool“ und zurück über „Barry´s Grave“ auf einer 6 km Runde wieder zum Hotel zurück. Die Strecke startet sehr waldig, erneut in satt-grüner Umgebung. Die Sonne des Morgens taucht die Grotte mit dem Wasserfall in ein wunderschönes Licht. Wir sitzen lange hier und genießen einfach nur die Kunst der Natur. Entspannung pur. Bei warmem Wetter oder als abgehärteter Wanderer kann man in dem natürlichen Pool auch baden. Uns erfrischt allein der Anblick und die noch kühle Morgenluft.
Auf dem weiteren Weg öffnet sich das Waldgebiet und wir bekommen wieder weiter, grüne Ausblicke über die umliegenden Berge geboten.

Unsere gewählte Route führt uns über „Barry´s Grave“, ein früher Wanderer, der leider im Gelände von Monks Cowl abgestürzt war und ums Leben gekommen war. Eine Naturstein-Mauer ziert die Gedenkstätte.

Zurück im Hotel gönnen wir uns auf der Terrasse noch ein frisches, fruchtiges Stück Kuchen und einen Kaffee, bevor wir uns in der weitläufigen Gartenanlage ein ruhiges Plätzchen auf der Wiese suchen und einfach nur daliegen, die Ruhe genießen, dem Vogelgezwitscher lauschen und den Blick auf die Berge. Wir dösen ein wenig in der Sonne. Urlaub.

Dann aber schnell los – duschen, denn wir haben für den Nachmittag noch etwas Musikalisches auf dem Plan. Die Drakensberge sind Heimat des „Drakensberg Boys Choirs“. Und je nach Lage, finden einmal oder zweimal in der Woche nachmittags Vorstellungen in der Schule statt. Wir werden von den Jungs, gekleidet in schwarzen Hosen, blauen Westen und weißen Rüschen-Hemden, mit fröhlichen, glockenklaren Gesängen im Schulgarten empfangen. Einer sitzt an einer Dschembe-Trommel und die flotten Lieder verbreiten sofort gute Stimmung. Man will gleich mitklatschen und swingen. Die Showbesucher werden in das Theater der Schule geleitet und die beeindruckende Show beginnt. Mal langsam, mal schnell, mal afrikanisch, mal international, immer rührend beeindruckend in den verschiedensten, passenden „Kostümen“. Es geht auch um die Geschichte Afrikas, über die Minenarbeiter, die sich alleine mit ihren abendlichen „Gumboot“-Tänzen (Gummistiefel-Tänze) versucht haben, bei Laune zu halten. Der Song von Toto „Africa“ beeindruckt wohl am meisten. A capella Gesang wird von Donner, Blitz und Regen begleitet, erzeugt durch Hände und Füße der Sänger. Absolutes Highlight für mich, die südafrikanische Nationalhymne gesungen von all diesen wundervollen jungen Männern, der unterschiedlichsten Hautfarben und Herkünften. Eine WOW Nachmittag.

Wie jeden Abend erwartet und ein deftiges, köstliches 3-Gänge-Farm-Menü zum Abendessen auf unserer Gästefarm.

Den nächsten Morgen starten wir mit einem Kaffee auf unserer Terrasse. Eine Herde Kühe, anscheinend unbeaufsichtigt, zieht an unserem Häuschen unbeeindruckt vorbei. Ein Pferd grast neben dem Weidezaun ein paar Meter von unserer Terrasse entfernt. Die Enten schnattern. Ein Hund schnuppert kurz in unsere Richtung. Natürlich erspähen wir auch die ein oder andere Katze, aber zum Glück in gebührendem Abstand. Idylle am Morgen pur.

Heute steht eine kleine Rundwanderung zu Cleo´s Pools auf dem Programm. Dieser startet für uns wieder ab dem Drakensberg Sun Hotel. Wir sind früh unterwegs. Der Rundweg von etwa 7,5 km dauert etwa 3 Stunden. Weite Grasflächen, bunten Blumen und zu unserer Zeit auch viele verbrannte, schwarze Flächen zieren den gut ausgeschilderten Weg. So recht abschalten und genießen können wir heute gar nicht, denn im Anschluss haben wir eine Canopy Tour gebucht und wir sind ehrlichweise wirklich ein bisschen aufgeregt. Wahrscheinlich hätten wir den Tag lieber andersherum starten sollen. Erst das Adrenalin und dann die entspannte Wanderung. Aber gut, so hatten wir eben nicht geplant.

Die Canopy Tour ist dann wirklich noch ein Highlight, noch eines auf diesem Kurztrip. Wir werden von einem sehr netten Team empfangen und nach ein paar Formalitäten reichlich ausgerüstet. Sicherungsgurte überall, ein Harness, Karabinerhaken und Handschuhe, ein Helm und eine ausführliche Einführung, bevor es losgeht. Die Tour startet mit einem kleinen Spaziergang zur ersten Plattform. Ab dann vergeht gefühlt alles wie im Fluge, im wahrsten Sinne des Wortes. Was uns während den Erklärungen noch wie ein unüberwindbarer Berg an Instruktionen vorkam, wird sehr schnell zur Routine. Immer nur einen Karabiner lösen und vom Stahlseil nehmen, nie beide. Von Plattform zu Plattform, mal an Bäumen, mal auf Felsvorsprüngen, düsen wir an doppelt gesicherten Stahlseilen über eine Schlucht nach der anderen. Adrenalin pur und aber auch klar, Spaß pur. Nur die erste „Fahrt“ hat etwas an Überwindung gekostet, aber dann läuft es wie am Schnürchen.

Viel zu schnell ist sind etwa drei Stunden mit 12 Lufterlebnisse vorbei. Auf der Ladefläche eines Pickups geht es zurück zum Ausgangspunkt. Das zufriedene Grinsen über das gemeinsame Erlebnis lässt gar nicht nach.

Bei unserem letzten, wieder einmal sehr köstlichen Abendessen auf unserer Gästefarm, lassen wir die beeindruckenden vergangenen drei Tage noch einmal Revue passieren. Nur die Unterkunft würden wir aufgrund der vielen Tiere, auch Katzen, das nächste Mal anders wählen. Denn mit Katzenphobie und keiner großen Tierzuneigung meiner Freundin, war der Farmaufenthalt vielleicht nicht die beste Wahl. Aber sonst haben wir alles richtig gemacht und unsere Tage in den Drakensbergen perfekt genutzt. Gerne wieder.

National Museum

Rund um die UAE

Ras al Khaimah

Auf dem Parkplatz nur zwei weitere Autos, super freundlicher Empfang mit einem kleinen Begrüßungstee. Toll ist, dass das Museum so verschachtelt ist, man in viele verschieden Räume und auf viele verschiedene Ebenen gar klettern kann über Leiter-ähnliche Treppen, fast ein Abenteuer-Museum für die Kinder. Tolle Geschichten aus der Region und unser Highlight, das wir fast verpasst hätten, weil die Türe geschlossen war, da der Raum klimatisiert ist: der historische Dattelpress-Raum. Dieser Besuch hat sich wirklich gelohnt. 

6.500 km entfernt läuten gerade die Glocken…

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… die Kirchglocken für meine Oma.

Meine liebe Omi, die gestern im Alter von 89 Jahren verstorben ist. Wie unendlich dankbar bin ich, dass ich im Dezember, trotz all der Corona Panik in Deutschland, mit meinen Kindern zusammen noch einmal die Reise angetreten habe, um eine Woche FamilienZeit in meinem Elternhaus mit meinen Eltern und eben meiner lieben Omi zu verbringen. Es war eine wunderschöne, intensive Zeit. Wir haben so viel gelacht, gespielt, geredet, einfach genossen. Wer hätte ahnen können, dass es dann doch irgendwie so schnell unwiederbringlich sein wird.

Am 21. Dezember sind wir zurück nach Dubai geflogen. Am 24. Dezember kam sie ins Krankenhaus, zu viel Wasser im Körper, wie schon so oft. Allen Ärzten hat sie noch erzählt, dass ihr einziger, großer Wunsch noch ist, uns einmal in Dubai zu besuchen. Leider wurde sie aber nicht mehr stabil. Ich habe sie noch gefragt, ob ich sie über Weihnachten einfach mitnehmen soll. Rollstuhlservice am Flughafen, Rollstuhlanmietung vor Ort, aber zur Verwunderung vieler Familienmitglieder, hat sie damals schon nein gesagt. Sie müsse erst wieder zu Kräften kommen, aber das kam sie nicht mehr.

Ich schicke ihr schon immer täglich WhatApp Sprachnachrichten, regelmäßig (fast täglich) geschmückt mit Fotos, sei es von mir, von der Sonne, vom Mittagessen, vom Hund, vom Haus, vom Garten, von den Erlebnissen…. Ich weiß, dass sie sich darüber freut. Gefreut hat. Ich habe mich so mit ihr verbunden gefühlt und ich denke, sie auch mit mir. Ich habe ihr meine alltäglichen Erlebnisse, vom Spaziergang mit dem Hund, vom Einkaufen, von Erlebnissen mit Freunden, Geschichten von den Kindern oder meinem Mann erzählt… Ich habe sie einfach an unserem Leben teilhaben lassen. Ein Stück Nähe aus der Ferne vermitteln, das war mein Ziel und mein Wunsch. Und der Omi die Langeweile austreiben, denn wenn man so alt wird, hat man nicht mehr viele Freunde um sich herum. Viele sind verstorben oder selber nicht mehr fit, um regelmäßig Besuche zu tätigen oder einfach zu tief in ihren eigenen „Angelegenheiten“ verstrickt, dass sie gar nicht darüber nachdenken, wie gut ein bisschen ZEIT einem Menschen tun kann.

Da die liebe Omi von Tag zu Tag schwächer wurde, war die Nachricht von gestern von mir erwartet… irgendwie…

Am schlimmsten hat mich die Nachricht meiner Oma getroffen, die ich am Dienstag, den 25. Januar 2022 von ihr bekommen habe: „Nun ist mein Traum von Dubai geplatzt. Ich habe mich so darauf gefreut. Nun wird es nichts mehr. Ich denke oft an euch. Hab euch von Herzen lieb. Oma Lore. Drücke die Kinder von mir“

Diese Worte haben mich so hart getroffen, weil ich weiß, wie sehr sie sich gewünscht hat, noch ein einziges Mal uns in Dubai zu besuchen.

Ich weiß aber auch, wie dankbar sie (und auch wir) von ganzem Herzen sind, dass wir so viele unbeschreiblich schöne gemeinsame Erlebnisse hatten, solch beeindruckende gemeinsame Reisen erleben durften, einfach so viel wertvolle gemeinsame Zeit miteinander verbringen konnten. Das war ein sehr großes Privileg.

Und weil meine Omi so reiselustig und neugierig war, wie ich es bin, hat sie uns immer überall besucht.

Hierbei war es ein großes Geschenk für sie, dass unser Lebensweg uns nach Amerika, nach Bayern und nach Südafrika geführt hat und wir mit ihr all diese Ziele intensiv gemeinsam bereisen konnten und die schönsten, schillerndsten Erinnerungen formen konnten. Denn ohne diese, unsere Lebensstationen hätten wir zwar Zeit zusammen verbracht, aber wir wären nie, so intensiv gemeinsam gereist und zusammen gewesen.

Somit zum Abschluss: So schwer es für mich gerade auch ist, NICHT bei der Familie in Hessen zu sein, nicht bei meiner Oma gewesen zu sein, als sie auf ihre letzte Reise gestartet ist, bin ich so unendlich dankbar für unser aktives HerumTreiberLeben und all die Möglichkeiten, die es mir/uns gegeben hat, gemeinsam diese besondere und, ich sage es noch einmal, intensive Zeit zu erleben.

Ich werde nächste Woche noch eine Reise für die Oma antreten. Ich werde nach Deutschland fliegen und ihr ein letztes Mal „Auf Wiedersehen“ sagen, wenn wir ihre Asche unter einem Baum der Erde übergeben und die Oma eins wird, mit der Erde auf der wir weiterleben werden, mit unseren gemeinsamen Erinnerungen… wird sie NIE VERGESSEN SEIN.

Und ich werde eine kleines bisschen Dubai Sand im Gepäck für sie dabeihaben…

Omi, du warst die Beste und ich habe dich unendlich lieb, für immer.

Ghost Village & Heritage Village al Jazirah al Hamra

Rund um die UAE

Ras al Khaimah

Großes Erstaunen bei uns allen, als die „Sehenswürdigkeit“, die angeblich nicht auf Touristen ausgerichtet ist, sondern mehr auf eigene Faust erkundet werden soll (laut Internet), plötzlich über ein Kassenhäuschen und eine geschlossene Tür verfügt. Leider war uns nicht bewusst, dass diese Geisterstadt Teil des Ras al Khaimah Fine Art Festivals 2021 war und somit nur am Wochenende „geöffnet“ sein sollte. Dumm gelaufen. Aber mal ehrlich, es gibt immer Mittel und Wege. Wir sind wieder ins Auto gestiegen, einmal um die Ecke gefahren, außer Sichtweite des Wachmannes und sind einfach einen Block weiter durch die verlassene Stadt geschlendert, denn der Bereich ist wirklich groß und es gibt in jeder Ecke etwas zu entdecken. Es ist angeblich die letzte traditionelle Stadt, die noch erhalten ist, mal mehr, mal weniger. Früher stark besiedelt von Seefahrern und Perlentauchern und -händlern, bis Mitte der 20. Jahrhunderts die Moderne lockte und die Bewohner langsam das Dorf verließen. 

Auch die Kinder fanden es super spannend, in den verlassenen Häusern und Gassen herumzuschauen.

iSimangaliso – Teil 3

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St. Lucia

Es geht weiter. Neuer Tag, neues Ziel. Ziel ist das eigentliche Hauptgebiet des iSimangaloso Wetland Parks. Im Ort St. Lucia haben wir uns in ein Guesthouse eingemietet. Den Ort erreichen wir über eine große Brücke, die einen Fluß überquert. Wir erspähen hier schon bei der Anfahrt große Nilpferdgruppen.

Nach einem ausgedehnten köstlichen Mittagessen im touristisch gut erschlossenen Ort, begeben wir uns auf eine Bootsfahrt. Graue Wolken hängen über uns, es ist nicht kalt, aber es könnte auch jederzeit anfangen zu regnen. Wir haben Glück, in jeglicher Hinsicht. Kein Regen und sehr, sehr viele Nilpferd Begegnungen. Große und Kleinere, im Wasser und am Ufer, mit weit aufgesperrten Mäulern und immer wieder auch die verschiedensten Vögel, u.a. imposante Seeadler, auf die uns der Guide aufmerksam macht. Es ist ein wunderschönes Erlebnis, den Nilpferden doch so nah zu sein, in ihrem Element, dem Wasser.

In unserer Reet-gedeckten Hütte kochen wir uns Spaghetti mit Tomatensoße, bereiten einen frischen Salat und genießen eine wohlschmeckende Flasche Südafrikanischen Rotwein. Der Tag könnte nicht schöner enden.

Den nächsten Tag geht es durch Naturschutzgebiete, den iSimangaliso Wetland Park, weiter Richtung Süden. Ziel ist die Ingwenya Lodge in St. Lucia. Wir begegnen Nyalas und Nashörnern, und treffen immer wieder auf Wasser. Wilde Ufer mit Stegen, Schwimmen Verboten Schildern und Warnung vor Krokodilen. Der Himmel ist immer noch stark bewölkt, aber es bleibt weitgehend trocken. Irgendwie passt das Wetter zum feuchten Wetland Park. Zu unserer rechten Seite durchziehen immer wieder Seen die Landschaft und zur linken erstreckt sich der indische Ozean. Am Mission Rock klettern wir auf den Felsen umher und am Cape Vidal haben wir die Füße im Sand. Die Brandung tobt laut und der Wind schüttelt uns ganz schön durch. Kalt ist es nicht wirklich, aber doch irgendwie ungemütlich.

Der iSimangaliso ist ein Wort aus der Sprache der Zulu und bedeutet so etwas wie ein Wunder, wunderlich. Wir sind nicht mehr verwundert, wir sind verzaubert von der wilden, weiten Natur.

Den Tag beschließen wir in einem der vielen Restaurants in St. Lucia und gehen früh ins Bett.

Wir könnten noch viele weitere Tage in dieser Umgebung verbringen, aber der Alltag ruft und wir müssen zurück. Am nächsten Tag treten wir früh den langen Rückweg nach Johannesburg an. Etwa 600 km liegen vor uns und eventuell wieder die ein oder andere Baustelle…

Erinnerungen aus unserer Südafrika Zeit.

Eindrücke der Rückreise: