Madagaskar

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– Zugfahrt von Fianarantsoa nach Sahambavy.

…nach einer wundervollen Nacht, in einem wundervollen Hotel:

Gegen sieben Uhr soll der Zug in Fianarantsoa losfahren und uns dann, etwa um acht Uhr am Bahnhof Sahambavy, direkt vor unserem Hotel, aufladen. Wir und vier weitere Passagiere sind bereit und warten und warten und warten. Gegen elf Uhr werden wir wirklich unruhig. Da die Fahrt zwischen acht und zwölf Stunden dauern soll, sind wir ernsthaft am überlegen, doch mit unserem Fahrer in den nächsten Ort zu fahren. Aber eigentlich soll diese Zugfahrt einer unserer Höhepunkte der Reise sein. Somit entschließen wir uns, weiter zu warten. Immer wieder ruft die Dame an der Rezeption am Hauptbahnhof in Fianarantsoa an und erkundigt sich nach dem Stand der Dinge. Mal heißt es, der Zug sei bereits losgefahren, dann wieder bekommt sie die Antwort, dass er in wenigen Minuten losfahren wird. Nach fünf Stunden Warten, um kurz nach 13 Uhr, hören wir in der Ferne das Hupen des Zuges. Große Aufregung und große Freude. Wir begeben uns mit unserem kleinen Rucksack voller Verpflegung an den Bahnhof und dann fährt er tatsächlich ein, der Dschungelexpress. Wir betreten die von uns gebuchte erste Klasse. Diese entspricht mehr dem Ticketpreis von umgerechnet etwa 20 EUR pro Person. Es handelt sich um einen alten Wagen aus den 60ern eines schweizer Herstellers. Witzigerweise sind unsere Sitznachbarn, mit denen wir nun die nächsten mindestens acht Stunden Knie an Knie verbringen werden, auch Schweizer, zwei Männer unseres Alters. Die Fahrt geht endlich los, mit etwa fünf Stunden Verspätung. Wir sind super aufgeregt und voller Vorfreude, was uns wohl alles erwarten wird.

Reisfelder und herrlicher dichter Regenwald ziehen an unserem Fenster vorbei. Immer wieder fahren wir in überfüllte Bahnhöfe ein, die nur so vor Leben sprudeln. Frauen und Kinder stürmen an die Fenster und wollen eine große Auswahl an nützlichen und unnützen Waren verkaufen. Avocados, Nüsse, verschiedenste Früchte, Ketten aus Samenkernen, Gebäck, gebratenes Fleisch, gegrillte Fische, Brennholz, geröstete Flusskrebse, gekochte Eier, Tee – das Angebot ist unendlich. Selbst lebende Truthähne oder Fische werden angeboten. Wir teilen uns die ein oder andere Leckerei mit unseren Sitznachbarn, um die einheimischen Köstlichkeiten kennenzulernen. Namen kenne wir keine, manche Dinge schmecken uns, andere finden wir ungenießbar. Aber es macht großen Spaß sich in die kleinen Verkaufsgespräche einzulassen und dann überrascht zu werden.

Oft halten wir sehr lange in den Bahnhöfen. Waren, wie zum Beispiel Bananenstauden, müssen verladen und andere Waren entladen werden. Es herrscht keine Eile. Hier hat man Zeit und der Zug bietet eine aufregende Abwechslung für die Menschen, die hier sonst ganz abgeschieden von der sonstigen Außenwelt zu wohnen scheinen.

Zwischendurch setzt immer wieder ein leichter Nieselregen ein und wir müssen das Fenster schließen. Dann wird es richtig heiß im Zug. Ich trinke trotzdem nur sehr wenig, weil ich um jeden Preis vermeiden möchte, dass ich die doch sehr, sehr einfache Toilette im Zug benutzen muss. Wenn wir wieder das Fenster öffnen können, ist es herrlich, den Fahrtwind zu spüren. Oft wächst auch der Regenwald so nah an die Schiene heran, dass der ein oder andere Strauch durch das geöffnete Fenster schlägt. Wir müssen vorsichtig sein. Solange es hell ist, ist das kein Problem. Später, wenn die Dunkelheit einsetzt und wir nicht mehr die Umgebung erkennen können, wird das schwieriger. Wir haben das Fenster dann immer halb geschlossen, um Verletzungen zu vermeiden.

Die Fahrt ist einfach ein unbeschreiblich eindrucksvolles Erlebnis. In der Dunkelheit strömen ebenso viele Verkäufer an den Zug und dann sogar in den Zug. Ihre Waren haben sie dann mit Kerzen beleuchtet.

Wir scheinen langsam der Küste näherkommen, denn plötzlich werden anstelle von Samenketten Muschelketten verkauft.
Besonders in der Dunkelheit, die so gegen 19 Uhr vollständig den Zug erfasst hat, Licht gibt es keines, zieht sich die Fahrt doch sehr lange dahin.

Nach insgesamt 48 Tunneln, 67 Brücken und 10 Stunden Fahrt haben wir die 164 Kilometer lange Strecke geschafft. Erschöpft und erleichtert, aber auch überglücklich verlassen wir den Zug in Manakara. Glücklich sehen wir unseren Fahrer am Bahnhof auf uns warten. Er freut sich auch sehr, uns wieder einsammeln zu können. Wir sehnen uns nach einer Dusche, einem Bett und einem kühlen Getränk.

Die Fahrt zu unserem Hotel zieht sich noch etwas hin, da wir kein Stadthotel, sondern ein Strandhotel gebucht haben. Was der Fahrer leider auch erst nach mehrmaligen Erklärungen meinerseits versteht. Denn er hatte unser Hotel mit einem Stadthotel verwechselt. Im Strandhotel dann endlich angekommen, hupen wir die Angestellten aus dem Schlaf. Es ist dunkel, wir sind müde und die einzigen Gäste. Unser Bungalow ist nicht gerade nach unseren Vorstellungen, aber wir brauchen ein Bett zum Schlafen und dieses hat glücklicherweise ein Moskitonetz. Ein kaltes Getränk gibt es leider nicht mehr. Der Strom ist abgeschaltet, wir bekommen eine Kerze und eine Taschenlampe und entdecken damit eine riesen große Spinne hinter der Gardine, direkt über unserem Bett. Also schieben wir das Bett erst einmal so mittig in den Raum, dass das Moskitonetz uns noch Schutz bietet, wir aber weit genug von der Riesenspinne entfernt sind. Dann packen wir unser Insektenvernichtungsmittel aus und sprühen großzügig den ganzen Raum. Die Hütte ist sehr luftig gebaut, so machen wir uns auch keine Gedanken, um unsere Gesundheit. Müde von den Strapazen des Tages schlafen wir schnell ein: Mit der festen Entscheidung, morgen einfach weiterzufahren und nicht die geplante, zweite Nacht zu bleiben. Wir hätten doch gerne Strom und gekühlte Getränke.

Aber meist kommt es ja anders, als man denkt…

Zum Download des kompletten Rundreiseplans mit allen Hoteldetails Hier

Interesse an noch mehr Erlebnissen aus Madagaskar? Hier geht es zu einem weiteren Artikel

Bedouin Oasis Camp

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in Ras al Khaimah.

Ich habe ja bereits schon einmal über ein Wüstencamp berichtet, heute nun mal wieder ein Wüstenbeitrag.

Denn wir waren mal wieder am Wochenende unterwegs. Mal wieder Besuch aus Deutschland. Mal wieder im Bedouin Oasis Camp im Emirat Ras al Khaimah – und das nun zum dritten Mal. Die Auswahl an dieser Art Wüstencamps mit angenehmer Übernachtungsmöglichkeit ist wirklich klein, somit müssen wir leider immer wieder an die bereits bekannten Orte zurückkehren. Aber große Überraschung: Hier hat sich einiges getan, seit unserem letzten Aufenthalt. Die Unterkünfte sind unverändert, aber der Aufenthaltsbereich für Abendessen mit Show, Drinks und Frühstücksbereich ist umgestaltet. Beim letzten Besuch noch lummelten wir auf Kissenlagern um flache Tische auf Teppichen, dieses Mal allerdings sitzen wir auf kleinen Sofaecken, die definitiv gerade für die älteren Besucher doch um einiges angenehmer sind. Ein wenig ist deshalb der Bedouinen-Flair abhanden gekommen, aber im Großen und Ganzen, sicherlich eine sinnvolle Entscheidung.

Check-In ist ab 16 Uhr, damit man noch ausreichend die Zeit im Camp genießen kann. Die Hütten sind einfach, aber absolut o.k., ich befinde sie sogar als gut. Wir hatten aber auch schon Besucher aus Deutschland die vom Standard der Unterkünfte eher negativ überrascht war.

Nach Ankunft haben wir eine halbe Stunde eine geführte Quad Tour durch die Wüste gebucht mit wunderschönen Ausblicken in die weite Sanddünen Landschaft. Eine Herde Kamele kreuzte auch noch unseren Weg. Zurück im Camp haben wir mit einem kühlen Getränk in der Hand eine Düne erklommen, um dahinter den Sonnenuntergang zu bestaunen. Immer wieder großes Kino.

Die Klassiker bei solch einem Wüstenabend sind immer die Standard-Showeinlagen: Bauchtanz; der sich bis zur Übelkeit drehende Derwisch und zum Schluss und sicher für mich immer das Highlight: die Feuershow. So auch dieses Mal. Besonders schön: All diese Erlebnisse – eine Premiere für meine Schwiegermutter, die zum ersten Mal zu Besuch ist.

Begleitet wird die Show von einem vielfältigem Buffet; einer Dame die Hennah-Malereien anbietet und einem Herren, der mit einem Falken an jedem Tisch vorbeischaut.

Wir verbringen einen wunderschönen entspannenden Abend. Ich mit einem Savannah Dry zum Sonnenuntergang und einem Peroni Bier zum Abendessen. Nach einer anfangs doch recht kühlen Nacht, schlummern wir uns in den nächsten Tag. Noch vor dem Frühstück spazieren wir zum Pool der Anlage, aber dieses Mal viel zu kalt zum Baden. Wir bewundern das viele Grün in der Wüste. Der Regen im Dezember und Januar hat die Wüste ergrünen lassen. Irgendwie surreal. Beim letzten Besuch sah das alles vollkommen anders aus.

Wir hätten auch noch auf einem Kamel reiten können… aber haben darauf verzichtet

Nach dem Frühstück treten wir die Rückreise an. Kurz nach Abfahrt treffen wir auf eine Kamelherde, die sich sichtlich über das grüne Gras entlang des Weges freut. Wir freuen uns, die Kamele noch einmal so nah sehen zu können.

Nur etwa eine Stunde später sind wir wieder zu Hause.

Wüste geht immer. Jedes Mal wieder ein wunderschönes Erlebnis. Sollte ich noch weitere Wüstencamps dieser Art entdecken – ich werde euch berichten.

Zum Bericht über ein weiteres Wüstencamp dieser Art, in direkter Nachbarschaft zum Bedouin Oasis Camp – geht es hier

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– das Asien Afrikas

Was würde uns auf dieser Insel erwarten? Uns wurden die abenteuerlichsten Geschichten erzählt. Das wir uns mehr auf Asien als auf Afrika einstellen müssen, das hat uns vorher niemand gesagt.  

Es ist ettliche Jahre her, dass ich das letzte Mal in der Schule Französisch gesprochen habe. Aber es ist auch erstaunlich, was man so alles wieder ausgräbt, wenn man denn muss. Nach viel Planen, Organisieren, Suchen und Verzweifeln waren dann schlussendlich doch alle Unterkünfte reserviert und bestätigt. Die Buchung des Mietwagens war mit die größte Herausforderung, da wir uns in den Kopf gesetzt hatten, dass wir gerne selber fahren möchten. Aber zu guter Letzt haben wir uns für einen Allrad-Mietwagen mit Fahrer entschieden. Einfacher Grund: Die Zusatzversicherung zum Selberfahren hätte soviele Madagassische Ariary mehr gekostet, dass wir noch eine weitere Woche Hotelunterkünfte hätten buchen können. In Antananarivo, kurz Tana von den Einheimischen und nun auch von uns genannt, angekommen, wartet unserer Fahrer von der Firma Budget mit einem komplizierten, langen Namen auf uns.

Auf ins Abenteuer.

Dein Interesse ist geweckt und Du magst gerne die Tour selber erleben, Madagaskar bereisen? Dann kannst Du Dir den ausgearbeiteten Reiseplan mit allen Unterkünften downloaden. Du sparst Zeit und Nerven und brauchst keine Recherchen und Planung mehr machen, nur noch die Hotels buchen: hier downloaden

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Imerintsiatosika und Amparaky.

Ausschnitte einer wundervollen Rundreise

… Zusammen mit Zebukarren, Fahrrädern, Fußgänger, Motorradfahrern und Autos zwängen wir uns aus der Stadt. Wir sind bereits froh, dass wir den Mietwagen mit Fahrer gebucht haben. Es ist so entspannend, einfach nur das Leben entlang der Straßen beobachten zu können und sich nicht auf den Verkehr und den Weg konzentrieren zu müssen. Auf der N1 geht es vorbei an Reisfeldern und Garküchen Richtung Westen. In unserem Reiseführer haben wir etwas von einem kleinen Ort gelesen, in dem man Familien besuchen kann, die aus leeren Getränkedosen  Miniaturfahrzeuge herstellen. Unser Fahrer hat davon noch nie gehört, aber im Städtchen Imerintsiatosika, wo sich der Abzweig befinden soll, fragt er zweimal nach dem Weg und schon befinden wir uns auf einer ungeteerten Nebenstraße, die uns zum vermeintlichen Ziel führen soll. Wenige Kilometer später laufen uns bereits die Einheimischen auf die Straße entgegen. Joe sucht leicht überfordert spontan eine Familie aus und schon spazieren wir über den Hof, in dem die Hühner umherlaufen, in die kleine Werkstatt. Drei Männer sitzen auf Strohmatten auf dem Boden und bearbeiten Blechdosen. In einem kleinen Eisengestell brennt Kohle, um Metalle zu schmelzen. Es wird geschnitten, gehämmert und gebogen und in filigraner Kleinarbeit entstehen die originalgetreuen Fahrzeuge und Flugzeuge. Als Andenken kaufen wir einen kleinen Citroen Lieferwagen und noch ein winziges Magnetauto für unseren Kühlschrank.

Auf dem Rückweg zur Hauptstraße überholen wir vollbeladenen Zebukarren, deren Holzaufbauten wunderschön in bunten Farben bemahlt sind. Die Landschaft ist satt grün und immer wieder durchzogen von Reisterrassen. Wir passieren viele kleine Ortschaften mit lehmfarbenen, strohgedeckten Häuser, die oft zwei oder drei Stockwerke haben.

Kurz vor unserem heutigen Ziel schlägt Joe noch einen Besuch des Geysiers mit dem Namen Amparaky vor. Durch weite Reisterrassen und Palmenwälder kommen wir an eine kleine Hütte, an der wir einen geringen Eintrittspreis zahlen müssen. Die grünen, weiten Hügel werden immer wieder von der Sonne angestrahlt, die durch die aufziehenden Regenwolken blitzt. Das Grün leuchtet dann in den prächtigsten Tönen.

Eine Dame mit rosa Gummischuhen und Strohhut nimmt uns in Empfang und wir spazieren mit ihr über einen ausgewaschenen, unebenen Weg zu den Geysieren. Sie hat eine mit Gummibändern umwickelte Plastikflasche in der Hand, die sie routiniert in die Öffnung des Geysiers stopft, um uns dann anschließend ganz Stolz die Fontäne zu zeigen. Sicherlich gibt es beeindruckendere Geysiere, aber da wir hier nie einen erwartet hätten und das grelle Gelb der Kalkterrassen und die grünen Hügel sich in der Sonne im besten Licht präsentieren, hat sich der Abstecher unbedingt gelohnt. Und in unserem Urlaub ist immer der Weg das Ziel.

Am Nachmittag kommen wir im kleinen Städtchen Ampefy am Ufer des Sees Kavitaha an. Unser Bungalow für die Nacht ist von außen sehr schön, mit kleiner Terrasse angelegt, innen dafür eher einfach, aber zweckmäßig. Der nette Betreiber serviert uns hausgebackenen Kuchen und einen frischen Kaffee.

Ausklang auf der Terrasse mit Kartenspielen und die Ruhe genießen.

Bin gespannt, was morgen kommt…

In den nächsten Tagen werde ich euch noch mit weiteren Berichten von dieser mega eindrucksvollen Reise versorgen.
Bei Interesse am kompletten Reiseplan mit allen Hotels Hier klicken