Great Zimbabwe

Startseite

UNESCO Welterbestätte

… einer der Höhepunkte der Reise. Die Ruinen von Great Zimbabwe zählen zu den größten und ältesten Bauwerken Afrikas südlich der Sahara. Als erster weißer Entdecker gilt der Deutsche, Carl Mauch, der nach mehreren gescheiterten Versuchen 1871 endlich an sein langersehntes Ziel kam.

Auf einem Berg liegt die „Akropolis“, der Bergkomplex. Über enge Treppen, oft beidseitig gesäumt von hohen Felsen, wandelt man langsam hinauf. Es empfiehlt sich einen Führer vor Ort zu nehmen. Während dem Aufstieg versorgt dieser einen mit den geschichtlichen Hintergründen. Es gibt viele Theorien um den Sinn und Nutzen dieser etwa 40 ha großen Anlage. Bei solchen Mauerstärken war natürlich der Verdacht da, dass es sich um Wehranlagen handelte. Dies könnte man beim Besuch der Stätten auf dem Berg auch denken. Aber sobald man auf die Steinruinen im Tal schaut, weiß man, dass die Anlage wehrtechnisch nicht gut positioniert gewesen wäre. Alle Gebäude im Tal sind sehr gut von weiter Entfernung und allen umliegenden Bergen zu sehen. Die Mauern weisen keine Schießscharten auf und es gäbe auch nicht genügend Platz, um große Streitmächte unterzubringen. Also wurde diese Theorie verworfen.

Heute geht man davon aus, dass es sich um eine religiöse Einrichtung handelte. Man fand Monolithen, Türmchen und Plattformen, die Altaren ähnelten. Angaben über die damalige Bevölkerungszahl reichen von 1000 bis 10.000.
Die Ruinen im Tal sind sicher die bekanntesten und auch die beeindruckensten. In einer kreisförmigen Mauereinfriedung, mit bis zu 5,20 m dicken Wänden, sollen, laut unserer Führerin, neben religösen Zeremonien auch die jungen Frauen und Mädchen auf Ihre Aufgaben in der Ehe vorbereitet worden sein…

Man fragt sich natürlich, warum dafür solch imposante Mauern gebaut wurden und diese auch noch in einer doppelten Ausführung als Ringmauer, mit einer Höhe von bis zu 9,80 m?

Bei manchen Erläuterungen kommen sicherlich Zweifel auf, aber ohne Führer wäre der ganze Besuch nur halb so spannend.

Die Ruinen sind ein absolutes Muss, einfach ein magischer Ort und sollten bei einem Simbabwe Besuch nicht fehlen.

Zum Abendessen im Hotel rufen Trommelschläge.

Falls Du Interesse hast, die Tour nachzufahren, habe ich ein kleines Reisehandbuch für dich erstellt, das auch unsere Unterkünfte enthält:

Mehr Interesse an der Tour? Hier gibt´s auch noch weitere Geschichten des Roadtrips:
https://entdeckerglueck.com/2021/09/12/afrika-16-tage-4-lander/

Matopos Berge und Camp Amalinda, Simbabwe

Startseite

On the road again…

Heute führt uns der Weg weiter nach Süden. Ziel ist der National Park Matopos Berge in der Nähe von Bulawayo. Wir fahren fast ausschließlich auf Nebenstraßen. Was hier bedeutet, dass sobald wir die Hauptstraße verlassen, die Teerschicht aufhört. Es wird steinig, manchmal sandig, auf alle Fälle immer interessant. Wir begegnen unzähligen Kühen und Eseln, dafür weniger Menschen. Wir kommen vorbei an vielen kleinen, einfachen, aber gepflegten Siedlungen mit Lehmhütten, von denen uns freundliche Menschen zuwinken und begeisterte Kinder uns rufend entgegenlaufen.

Plötzlich teilt sich der Weg. Ein Weg führt gerade aus und schaut so aus, als ob er zwar nicht regelmäßig, aber hin und wieder genutzt wird. Unser „Maps for Africa“ Navigationsgerät will rechts fahren. Dieser Pfad sieht doch sehr verwachsen aus, mit hohem Gras und Bäume, die schon weit in die Fahrspur hineinwachsen. Was nun? Bis jetzt konnten wir uns immer auf unser System verlassen, auch wenn es in Botswana meinte, wir fahren mitten im Wasser. Wir entscheiden uns für den verwachsenen Weg, da der andere erst gar nicht angezeigt wird und wir nicht wissen, wo wir enden würden.

Der Pfad ist anfänglich o.k., wird dann enger und unebener, viele dicke Steine, ausgewaschene Streckenabschnitte. Keine Kühe, keine Esel und keine Hütten. Aber plötzlich ein Mensch, ein junger Mann. Wir müssen so vorsichtig und langsam fahren, dass er zu Fuß fast ebenso schnell ist, wie wir in unserem Auto.

Und dann stehen wir vor einer Brücke, oder besser dem, was einmal eine Brücke war, eine recht imposante sogar. Diese führte über einen, zum Glück, ausgetrockneten weiten Fluß. Wir steigen aus, um die Situation zu begutachten. Der Fußgänger hat uns mittlerweile auch wieder erreicht. Bleibt stehen und schaut uns zu. Die Brücke ist komplett in sich zusammengefallen und selbst zu Fuß käme man nicht mehr hinüber. Links führt ein kleiner Weg steil ins trockene Flußbett hinunter und auf der anderen Seite wieder sehr steil hinauf. Den Weg müssen wir nehmen. Ich steige aus und laufe auf die andere Seite, eigentlich mit dem Gedanken Fotos zu machen. Allerdings finde ich die Situation doch recht aufregend und außer einem nichtssagenden Foto kommt von meiner Seite nichts dabei heraus. Der Fahrer und das Auto meistern die Situation perfekt und innerhalb weniger Sekunden ist unser Nissan xTrail auf der anderen Seite des Flusses, ohne Brücke. Erleichterung. Wahrscheinlich ist diese Stelle der Grund, weswegen der neue Weg angelegt wurde.
Ohne weitere Vorkommnisse, aber trotzdem weiter auf Nebenstraßen, kommen wir am frühen Nachmittag im Camp Amalinda in den Matopos Bergen an. Die Berge bestehen aus einer besonderen Ansammlung von riesigen, kahlen Granithügeln mit schwerem Geröll. Eine faszinierend schöne Landschaft.

„Die Unterkunft liegt versteckt und eingebettet in den Bergen“, so beschreibt es der Hotelprospekt. Billy, der Hotelmanager, führt uns über steinige Stufen weiter in die Berge hinein. Es geht ganz schön hinauf. Wir kommen am „Restaurant“ vorbei, das steil am Hang liegt, mit wunderschönem Blick, offen und ohne Wände. Die Bar liegt in einer Felsenhöhle und auch unser Zimmer gleicht einer Felsenhöhle. Das mit Kissen beladene Bett trohnt auf einer Steinempore. Ein großes Moskitonetz verwandelt es in ein königliches Himmelbett. Camp Amalinda hat neun individuell eingerichtete Zimmer, alle so versteckt, dass wir auf dem Weg von der Rezeption zu unserer „Höhle“ kein weiteres entdecken können. Wir sind die einzigen Gäste für die Nacht und haben die ganze Anlage für uns.

Am Nachmittag lädt uns Billy zu seinem täglichen Spaziergang auf einen der Granitberge ein. „So leitete ich jeden Tag meinen Feierabend ein“, gesteht er uns. Erst führt der Weg durch verwachsenes Untergestrüp. Dann gelangen wir auf eine Granitfläche und von dort an geht es auf dem kahlen Stein aufwärts. Die Ausblicke, besonders in dieser frühen Abendstimmung, sind berauschend. Und dann sind wir ganz oben auf dem Felsen angelangt. Wir werden mit einem wunderschönen Blick über das ganze Tal und unser Camp belohnt. Mit dem Fernglas sehen wir auf einer Wiese im Tal noch ganz besondere Tiere, eine Kreuzung zwischen Esel und Zebra, erklärt unser Feierabend-Führer.

Aus seinem Rucksack zaubert Billy Sundowner Erfrischungen. Und so gibt es hier oben, weit weg vom Sambesi Fluss, wieder „Zambezi-Lager“ Bier. Wir sitzen auf den Felsen und beobachten einen weiteren beeindruckenden, afrikanischen Sonnenuntergang. Nach einer kleinen Fotosession im Abendrot, machen wir uns auf den Rückweg. Die Landschaft ist in ein wunderschönes, Abendlicht getaucht.

Falls Du Interesse hast, die Tour nachzufahren, habe ich ein kleines Reisehandbuch für dich erstellt, das auch unsere Unterkünfte enthält:

Mehr Interesse an der Tour? Hier gibt´s auch noch weitere Geschichten des Roadtrips:
https://entdeckerglueck.com/2021/09/12/afrika-16-tage-4-lander/

Hwange National Park und Ivory Lodge, Simbabwe

Startseite

… Mit geflickter Scheibe und gefülltem Tank beginnt die Weiterfahrt Richtung Süden. Etwa 60 Kilometer nach Victoria Falls biegen wir auf eine Nebenstraße ab, Richtung Hwange National Park. Wir kommen an ein Gate und müssen uns registrieren lassen. Einige Zeit später erreichen wir Robins Camp. Ausgestorben und heruntergekommen fegt aber doch ein Einheimischer mit einem selbstgebastelten Besen den Parkplatz. In einem kleinen, einfachen Raum sitzt eine adrett gekleidete Dame. 45 USD müssen wir zahlen, um durch den Park zu fahren. Ein stolzer Preis für etwa 150 Kilometer. Ich will noch die Toiletten benutzen, bevor wir unsere Fahrt fortsetzen. Der Parkplatz-Feger im zerfetzten T-Shirt weist mir den Weg. Durch verlassene Unterkünfte gelangen wir an ein Haus, in dem die Waschräume für die einfachen Unterkünfte untergebracht sind. Alles wirkt sehr gespenstisch. Verwaisten Toitellen, Duschen und Badewannen, die ausschauen, als ob sie jahrelang nicht in Gebrauch waren. Wie sich schnell herausstellt, gibt es auch kein Wasser.

Obwohl die zwei Personen hier sehr nett und zuvorkommend sind, bin ich froh, dass wir weiterfahren.

Durch afrikanische Landschaft schleichen wir dahin. An einem Wasserloch sehen wir Nilpferde aus einem Beobachtungsstand. Wir begegenen mehreren Elefantenherden und auch wunderschönen Giraffen direkt neben und auf dem Weg. Für Ewigkeiten sind wir das einzige Auto. Dann fahren wir auf einen Picknickplatz und trauen unseren Augen kaum. Zwei weitere Autos parken hier und picknicken, zwei junge Männer bauen hier im Nirgendwo sogar ein Zelt auf. Sobald wir weiterfahren, ist es auch schon wieder vorbei mit der menschlichen Gesellschaft. Aber die Tiere bleiben unsere treuen Wegbegleiter.

Bei der Anfahrt zur heutigen Unterkunft steigt kurzfristig und schnell der Adrenalinspiegel. Wir biegen um eine Ecke und stehen direkt vor einer riesigen Büffelherde an einem Wasserloch. Nachdem wir uns wieder beruhigt haben, sehen wir auf der gegenüberliegenden Seite der Wasserstelle unsere Unterkunft mit direktem Blick auf dieses Naturschauspiel. Langsam fahren wir an der Herde vorbei. Und schon fünfzehn Minuten später sitzen wir auf unserer Terrasse, etwa 30 Meter von der Herde entfernt, sicherheitshalber durch einen kleinen Zaun von uns getrennt.

Unsere Unterkunft hat keine Glasfenster oder verschließbare Türen, dafür viel frische Luft und ein Moskitonetz über dem Bett. Auf Stelzen gebaut, bietet die Ivory Lodge ein wunderschönes Buscherlebnis.

Wir starten eine Tierbeobachtungsfahrt mit Fahrer und Führer und treffen schon nach wenigen Kilometern die bekannte Elefantenherde „Presidential Elephants“. Über 400 Elefanten, die im Großgebiet des Hwange National Parks leben, wurden 1990 von President Mugabe zur Presidenten Herde erklärt und sollten somit vor Keulung und Jagd geschützt werden. Dies sollte auch zeigen, dass Simbabwe verantwortungsbewußt mit seiner Tierwelt umgeht.
Ein afrikanischer, rotleuchtender Sonnenuntergang rundet diesen Tag noch ab. Am Lagerfeuer in der Dunkelheit genießen wir noch den Blick auf das beleuchtete Wasserloch und eine vorbeiziehende Elefantenfamilie. Dann schlafen wir, mehr weniger als mehr, so ohne Fenster, kann der afrikanische Busch doch ganz schön geräuchvoll sein…

Beim Frühstück gibt es spannende Geschichten. In der Hütte eines amerikanischen Pärchens wurde nachts eingebrochen. Soweit man von Einbruch sprechen kann, wenn es keine verglasten Fenster und verschließbare Türen gibt. Sie hatten Besuch, unangekündigt. Durch das Badfenster ist der Eindringling geklettert. Hat kräftig Unordnung verursacht, bevor er mit der Beute wieder floh. Die Kontaktlinsen waren Objekt der Begierde. Laut Mitarbeitern der Lodge soll es sich bei dem Dieb um ein Erdhörnchen oder eine Maus gehandelt habe. Auch ein kleiner Affe sei als Täter nicht auszuschließen. Der Affe erscheint mir irgendwie die logischste Erklärung. Nicht das der Kontaktlinsen bräuchte, aber eine Maus… Das ist die afrikanische Wildnis, man muß mit Überraschungen rechnen.

Hwange National Park

Ivory Lodge, Simbabwe

Falls Du Interesse hast, die Tour nachzufahren, habe ich ein kleines Reisehandbuch für dich erstellt, das auch unsere Unterkünfte enthält:

Mehr Interesse an der Tour? Hier gibt´s auch noch weitere Geschichten des Roadtrips:
https://entdeckerglueck.com/2021/09/12/afrika-16-tage

Victoria Falls, Simbabwe

Startseite

Wir öffnen die Gardinen von unserem Gartenblick-Zimmer und was sehen wir da? Ein großer Teil des drei Meter hohen Stahlzaunes liegt um. Eine Elefantenherde läßt sich ihren Weg nicht versperren. Da gibt es keine Umwege. Gerade aus und mittendurch. Jetzt tummeln sich Affen und Warzenschweine auf der Wiese. Der Vorfall ist offensichtlich reine Routine für die Hotelangestellten. Abends steht der Zaun wieder.

Wir laufen zum Victoria Falls Park, zahlen einen unverschämten Eintrittspreis, aber freuen uns, heute die Wassermassen ganz aus der Nähe sehen und fühlen zu können… David Livingstone war 1855 der erste Weiße, der die Fälle entdeckt hat. Sicherlich wurden damals am Eingang noch keine fast knöchellangen Plastiktüten-Regenmäntel verkauft. Wir haben vorsorglich schon unsere Regenjacken eingepackt und denken, wir sind vorbereitet. Erst begegnen wir David, der hier immer noch einen schönen Blick auf die Fälle hat und die Gischt täglich zu spüren bekommt. Dann kommen wir ganz nah an den Abgrund, wo das Wasser mit beeindruckendem Getöse über die Klippe fällt. Wir laufen zu den verschiedenen Aussichtspunkten, die so spannende Namen haben wie Horseshoe Falls, Rainbow Falls und Devils Cataract und uns immer wieder faszinierende Ausblicke auf die Fälle bieten. Der Weg führt durch ein urwaldähnliches Gelände. Zum Schluß erreicht man den Danger Point. Da überlegt man sich natürlich, ob man es wagen soll, diesen Weg zu gehen. Gefährlich war der Pfad nicht, aber nass. Und nass ist hier überhaupt kein Ausdruck dessen, wie nass man hier werden kann. Natürlich hängt das immer von den Wind- und Wasserverhältnissen ab. Ich kann nicht sagen, ob wir einen guten oder schlechten Tag erwischt haben, auf alle Fälle einen sehr spaßigen… Es sprizte so viel Gischt auf diesem Weg, dass die langen Plastiktüten-Regenmäntel sicher die bessere Wahl gewesen wären. Sozusagen geduscht und triefend nass haben wir dann die Aussicht auf die Eisenbahnbrücke aus dem Jahre 1905 genossen.

Auf dem Rückweg zum Hotel quitschen die mit Wasser gefüllten Wanderschuhe fröhlich vor sich hin. Der Besuch der Viktoria Fälle war jeden Cent wert.

Falls Du Interesse hast, die Tour nachzufahren, habe ich ein kleines Reisehandbuch für dich erstellt, das auch unsere Unterkünfte enthält:

an der Tour? Hier gibt´s auch noch weitere Geschichten des Roadtrips:
https://entdeckerglueck.com/2021/09/12/afrika-16-tage-4-lander/

Erste Begegnung

Startseite

Adoption. Südafrika.

Jahrestag. Am 7. März 2013 durften wir euch das erste Mal in die Arme nehmen und im Herzen einschließen. Die HerzensTür ist für immer geschlossen und ihr seid darin und breitet das wohligste, schönste, vollkommenste Familiengefühl darin aus. Für uns, Mama und Papa, tief im Inneren. Und für uns live im Leben jeden Tag, mit so viel Freude, Neugier und Leben verschönert ihr den Tag, jeden Tag.

Über ein Jahr zuvor, im Februar 2012, hatten wir den Adoptions“Prozess“ in Johannesburg, Südafrika gestartet. Dank einer super lieben Sozialarbeiterin, konnten wir den langen Weg bereits so früh antreten. Denn, zu der Zeit, durften Ausländer, die in Südafrika leben, erst nach fünf Jahren vor Ort adoptieren.  Mit unendlich viel Papierkram, Gesundheits- und Finanzchecks, psychologischen Prüfungen, Gruppensitzungen zur Vorbereitung, Hausbesichtigungen, Empfehlungsschreiben, ausführlicher BeziehungsGeschichte, usw usw.

Dann, am 10. Januar 2012 waren wir 5 Jahre im Land und unsere Sozialarbeiterin verließ kurze Zeit später die Agentur. Kurze Panik.  Aber schnelle Erleichterung – am 6. Februar bekommen wir bereits einen Termin bei der Nachfolgerin. Super nette Person, professionell in unseren Fall eingearbeitet. Unsere Annahme war, dass wir die Dame an dem Tag kennenlernen und über den weiteren Verlauf aufgeklärt werden. Die unglaubliche Überraschung und ihre Aussage trafen uns wir ein Blitz: „Wir haben Zwillinge für sie gefunden!“  Wir konnten unser Glück kaum fassen und dann noch die Nachricht, dass wir ein Zwillingspärchen bekommen würden. Dieses extreme GlücksGefühl kann ich niemandem beschreiben, sicherlich ähnlich, wie eine Mittteilung einer geplanten Schwangerschaft. Ich für mich vergleiche es mit einem 6er Lottogewinn. Was eigentlich nicht zu toppen war, wurde dann noch von der Information übertroffen, dass die beiden Goldschätze aus dem Kinderheim kommen, in dem ich bereits eine Zeitlang einmal in der Woche ausgeholfen hatte. Aber witzigerweise war ich den beiden nie begegnet. Und ich wusste, dieses Kinderheim ist, im Vergleich zu vielen anderen, ein Paradies und sicherlich die beste Grundlage für eine gesunde Kinderseele. Wir waren (und sind) so überglücklich.

Wir sollten dann am späten Nachmittag ein Foto der Beiden per E-Mail erhalten…  GefühlsKarussell pur. Ein Foto – noch am gleichen Tag? Und die ernüchternde Aussage hinterher geschoben, dass wir dann immer noch unsere Entscheidung ändern könnten. Also Hallo – Bitte? Wer sucht denn seine Kinder nach dem Aussehen aus? Natürlich waren unsere Kinder die HÜBSCHESTEN KINDER der ganzen Welt.

Einen Tag später, am 7. Februar hatten wir einen Deutschland Flug gebucht, um Familie und Freunde zu sehen. Die Sozialarbeiterin drängte drauf, dass wir diese Reise auf jeden Fall antreten sollten. Das erste Treffen würde sich noch ein wenig in die Länge ziehen, da die Kinder von einer Kinderpsychologin zuerst auf das Thema Familie vorbereitet wurden, denn Familie kannten die Goldstücke natürlich nicht. Die kannten ihre riesengroße, lebhafte Kinderfamilie mit freiwilligen Helfern aus der ganzen Welt. Das war ihre Welt, ihre Familie. Bis dahin.

Also flogen wir nach Deutschland. Die Familie war natürlich ebenso vollkommen aus dem Häuschen.

Zwei Wochen später zurück in Johannesburg, ging die Organisation los. Betten, Decken, Kissen kaufen, Zimmer streichen, Klamotten und Spielzeug kaufen, Zimmer streichen, Gardinen anbringen usw. usw. Während ich gerade dabei bin, das Bett zu zahlen und die Anlieferung zu arrangieren, klingelt das Telefon.

Ganz spontan, morgen früh, am 7. März 2013 – exakt einen Monat, nachdem wir uns in euch bereits auf dem Foto verliebt hatten, ist das erste Treffen.

O.k., sehr spontan. Mein Mann hat sich gleich freigenommen, denn jetzt war es am Laufen und nicht mehr zum Stoppen.

Diese erste Begegnung…

Schüchtern, erwartungsvoll, unsicher, freudig, spannend.

Ihr beide wart für einen kleinen Empfang herausgeputzt. Unsere Tochter im Kleidchen und Sohn im Hemd. Super süß. Aber später zu Hause ist sehr schnell klar, dass weder die eine Kleidchen noch der andere Hemden mag. Zu lustig.

Wir haben ein Picknick dabei, mit Picknick Decke, Kinderbechern und Kindertellern, Kinderbesteck und allerlei kleinen Snacks. Wir sind natürlich die große Attraktion unter allen Kindern an diesem Vormittag und es ist sofort spürbar, dass ihr mit uns erstmal alleine sein wollt und uns nicht teilen möchtet. Ihr seid heute der absolute Mittelpunkt, alle haben mit euch mitgefiebert. Während alle Kinder draußen in der Sonne toben, verbringen wir die Zeit bis zum frühen Nachmittag im Schlafsaal auf der Picknickdecke. Später wollt ihr dann doch zum Toben raus zu den Freunden. Uns freut es, auch eure Freunde, bis dahin ja eure Familie, kennenzulernen.

Es war ein WUNDERSCHÖNER erster Tag.

Der Abschied am Abend fällt schwer. Aber wir kommen wieder, morgen. Mit strahlenden Augen und warmen Herzen werden wir euch auch morgen wieder in die Arme nehmen. Wie noch so oft…

Ihr seid die größte Bereicherung, das Beste, Wertvollste und Kostbarste in unserem Leben. Ihr seid unsere Familie – für IMMER.

In Liebe

Eure Mama und Papa

Radfahren in der Wüste              

Startseite

Al Qudra – Dubai

Was ich an Dubai so liebe, sind die vielen Überraschungen, die es für einen bereit hält und die Vielfalt der Möglichkeiten. Nie hätte ich gedacht, dass ich in Dubai an einem DonnerstagMorgen in der Wüste bei heftigem Nebel mit einem EBike 45 km Radfahren werde.

Aber heute war der Tag er Tage. Ehrlich gesagt, war ich super aufgeregt, ob ich das schaffen würde. In meiner „Panik“ habe ich den Tag vorher noch ein bisschen Informationen online sammeln wollen und bin auf das Angebot eines Fahrradvermieters am Startpunkt des Rundweges gestoßen. Dort konnte man online ein EBike buchen und ich dachte mir, dass ist perfekt für mich für das erste Mal Wüstenradeln. Also schnell online mein Rad für vier Stunden gebucht, um auf der sicheren Seite zu sein, dass wir (vier Mädels, oder besser vier Frauen) und somit natürlich in erster Linie ich, mir sicher sein kann, dass ich das schaffen werde. Aus verschiedensten Gründen hatte ich trotzdem eine sehr „aufgeregte“, unruhige Nacht… Denn ich bin auch nicht wirklich so hitzebeständig… Und die Sonne kann hier schon ganz schön vom Himmel brennen. Deshalb frühe Abfahrt, sobald die Kinder aus dem Haus sind und im Schulbus sitzen. 7:10 Uhr geht es los – bei EXTREM dichtem Nebel. Wahnsinn. Ich hole meine Freundin und ihren Besuch aus Deutschland ab und los geht’s. Ein unglaublich dichter, schwerer Nebel hängt über unserer Strecke. Wir hoffen und hoffen, dass der Nebel sich noch lichtet, aber er tut es nicht. Statt 100 km/h können wir gerade mal 60 km/h fahren. Die 25 km Fahrt zum Startpunkt zieht sich ewig hin und ist super anstrengend. Wir können keine 20 m weit schauen.

Auch hier die Situation: NEBELIG. Kein SichtMeter Besserung.

Meine Freundin mit ihrer Freundin, wollen ein Careem Mietbike nehmen. Ich gehe zu meiner Vermietstation, die 20 m voneinander entfernt liegen. Leider stellt sich hier raus, dass dieser Shop komplett auf die RENNFahrer unter den Radlern ausgelegt ist. Wir sind aber die HausfrauRadlLiga und ich komme mit dem super Rennbike, auf dem mein Po gefühlt im Nebel verschwindet, während meine Hände fast auf der Straße laufen können, überhaupt nicht zurecht. Vollkommene Fehlentscheidung. 180 Dirham für 4 Stunden….

Ich storniere und begebe mich zu meinen Freunden am Careem MietFahrradStand. Mit der entsprechenden App (von der ich in einem anderen Artikel schon einmal berichtet habe) entschlüssele ich mir ein komfortables EBike mit drei Gängen, breitem, relativ bequemen Sattel und einer vollständig geladenen Batterie. Der Po befindet sich in korrekter Position, näher zur Straße als die Hände – alles perfekt und bequem. Kann losgehen.

Meine Freundin tauscht ihr Rad noch einmal aus, um ebenfalls einen komplett geladenen Akku zu bekommen. Super einfache Handhabe und an dem Morgen, so früh unter der Woche, waren noch sieben Careem Räder verfügbar.

Bei Careem zahlt man 20 Dirham für eine Stunde und jede weitere halbe Stunde wird mit je weiteren 10 Dirham abgerechnet. Besseres Rad für meine Ansprüche und hierfür noch die erhebliche bessere Rate.

Es geht los. Nebel, Nebel… der dunkle Teer unter uns, gesäumt von strahlend gelber Fahrbahnmarkierung. Zweispurig. Wir halten uns immer schön auf unserer Fahrbahnseite, denn der Nebel würde einen heranrauschenden Rennrad Fahrer wirklich erst im letzten Moment ausspucken. Für mich ist der Nebel irgendwie mystisch. Wunderschön. Total entspannend, denn die Augen haben nicht viel zu suchen oder zu sehen. Schade natürlich für den Besuch meiner Freundin aus Deutschland, die gerne die Wüste gesehen hätte.

Einmal sehen wir drei wunderschöne Bäume am Wegrand. Wir halten an und fotografieren „Bäume im Nebel“, fotografieren gleich auch mal „Uns im Nebel“, die „Räder im Nebel“. Es ist super lustig.

Ich habe mir schon immer gewünscht, seit ich hier bin, einmal in der Wüste die arabische Oryx Antilope in freier Wildbahn zu sehen, hatte gehofft, dass es bei der Radtour so weit sein würde. Der Nebel hatte mir natürlich jegliche Hoffnung darauf genommen, aber der Nebel hat sie dann doch am Wüstenrand sichtbar gemacht. Wunderschön.

Wäre jetzt die Sonne draußen, wären wir wahrscheinlich nass geschwitzt gewesen, trotz EBike. Nass sind wir trotzdem – NebelNass. Das Wasser tropft vom Helm oder von den Haaren, die Jacken sind mehr als klamm und auf den Härchen an den Fingern sammeln sich hunderte kleine Wasser Tröpfchen.

Total surreal steht plötzlich ein Schild „Vorsicht Pferde“ mit blinkenden, orangenen Warnlampen in der Wüste. Wir überqueren eine autobahnähnliche Pferderennbahn aus Sand. Nicht weit hiervon entfernt passieren wir den Abzweig zum „Wüstenhotel“ Bab al Shams. Hier könnte man zum Frühstück, auf einen Kaffee oder eine Erfrischung einkehren.

Kurz bevor wir eine Moschee erreichen, ist der Nebel verschwunden und die Sonne kommt raus. Unglaublich. Etwa 13 km vor dem Tourende… Da mir die nasse Jacke unangenehme Kälte bereitet, machen wir einen kurzen Stopp und können tatsächlich im T-Shirt auf die Zielgerade gehen.

Das letzte Stück bei weitem, klaren Blick führt nun allerdings parallel zu Hauptstraße…

Wir drei ortsansässigen sind uns sicher, wir kommen wieder – in einem kalten Monat (Dezember oder Januar), an einem Wochentag und bei Sonnenschein. Dann können auch wir, die Wüste sehen, die wir heute nur erahnen konnten.

Es war ein wunderschöner Morgen. Zwei Stunden und 40 Minuten später sind wir wieder am Ausgangspunkt. Der Akku noch halb voll, wir überglücklich und zufrieden. Das komfortable Rad über die Careem Bike App hat mich 50 Dirham gekostet. Ein toller, bezahlbarer Ausflug. Kann ich nur empfehlen, wenn man radeln mag.

Startpunkt:
Al Qudra Cycling Trek – Last Exit – Tankstelle

Für weitere Dubai Radtouren:

Zugfahrt von Mombasa nach Nairobi

Rund um Afrika

Reisewelt – Afrika – Kenia

Nach wunderschönen Entdeckungen in Mombasa Stadt fahren wir mit dem Taxi gegen Mittag an den Bahnhof in Mombasa. Zum Glück haben wir nur wenig Gepäck, einen kleinen Handgepäckkoffer und eine Reisetasche. Die Ticketschalter damals sind noch einfache Wellblech Gebäude. Davor Teerfetzen mit Kiessteinen. Wir haben unser Ticket bereits über eine Agentur vorab gebucht. Der Bahnsteig versetzt einen glatt in eine andere Zeit. Es gibt ja auch in Deutschland sehr alte, schäbige Bahnhöfe, aber dieser ist schon fast schäbig-schick. Ein Schild am Bahnhof zeigt uns an, dass Mombasa 18 m üNN liegt. Ein Jugendlicher sitzt am Boden und lauscht seinem Freund, der auf der Gitarre eine angenehme Stimmung verbreitet. Auf unserer Boarding Karte ist die Wagennummer 1210 vermerkt. Über den fast menschenleeren, sehr einfachen Bahnhof laufen wir am Zug entlang. Grün-Weiß ist der Zug mit einem dünnen Gelb-Roten Streifen. Wir können es kaum abwarten, unser Abteil zu sehen. Die Türen der Wagen sind schon geöffnet. Der typische Bahn Geruch erwartet uns beim Betreten. Ein schmaler Gang, eben typisch für einen Abteilwagen, führt an den „Kabinen“ vorbei. Unser kleines Reich für die Nacht hat eine Verbindungstür zur Nachbarkabine, die sich nicht wirklich richtig schließen lässt. Wir platzieren geschickt unseren kleinen Koffer und die Reisetasche davor. Alle wichtigen Unterlagen, Pässe usw. haben wir immer in meiner Handtasche am Mann. Sonst haben wir nichts Wertvolles im Gepäck. Die zwei Jungs mit der Gitarre haben auch noch Video-Ausrüstung dabei. Und wie sich rausstellt, sind die beiden unsere KabinenNachbarn und auch Deutsche. Die auf einer Mission unterwegs sind.

Unsere Kabine hat eine einfache hellbeige Kunstlederbank mit einem herunterklappbarem oberen Einzelbett. Wir haben ein kleines Waschbecken in der Kabine, Toiletten befinden sich am Wagenende auf dem Gang. Viel Platz ist nicht, aber den brauchen wir auch nicht. Es dauert noch fast zwei Stunden bevor sich der Zug mit doch einiger Verspätung in Bewegung setzt. Die Sonne steht schon sehr tief am Horizont. Wir steigen immer mal wieder aus und vertreten uns die Füße noch ein wenig am staubigen Bahnsteig. Wir bestaunen den „Restaurant Car“ von außen und freuen uns auf das Abendessen später innen. Sitzen noch ein wenig auf der Bank am Bahnsteig, ich mache noch einige Fotos, der Gitarrist hat sich auch noch einmal auf den Bahnsteig gesellt und spielt noch ein Liedchen. Auf einfachen, flachen Holzpalettenwagen werde große Säcke herangekarrt. Die aus grobem, gewachstem Militär-anmutendem Leinenstoff genähten Säcke sind vollgepackt. Unser Bettzeug, wie sich später herausstellt. Der heiße Tag neigt sich dem Ende. Die Aufregung hat sich in Vorfreude gewandelt. Die wundersamen Zugwichtel hieven die Säcke in die einzelnen Abteile und verwandeln die einfachen Sitzbänke geschickt und schnell mit ein paar wenigen Handgriffen in unser Schlaflager.

Und dann endlich bittet der Schaffner alle, einzusteigen. Es geht los. Fast 2,5 Stunden verspätet, aber auch hier, der Weg ist das Ziel, wir haben keine Termine, nur Zeit. Zeit zum Genießen.

Und schon bald sitzen wir im Speisewagen an unserem zugewiesenen 4er Tisch und lassen es uns gutgehen. Unsere KabinenNachbarn sind auch unsere TischNachbarn. Es entsteht ein interessantes Gespräch. Wir erzählen von unserem Leben in Afrika und die beiden habe auch eine tolle Geschichte. Einer der Beiden hat als Kind in Kenia gelebt und sie reisen nun gemeinsam die wichtigen Stationen aus dieser Zeit ab, besuchen alte Freunde, versuchen alte Bekannte ausfindig zu machen und begleiten das Ganze mit ihrer Kamera-Aussrüstung. Die beiden studieren so etwas wie Medienwissenschaften und haben sich dieses herrliche Projekt für ihre Abschlussarbeit gewählt. Was für eine spannende Geschichte. Es wird ein sehr kurzweiliger Abend zu viert im Speisewagen. Nach der Suppe, erscheint eine sehr nette Bedienung mit einer übergroßen Aluminiumschale mit Reis und einer Art Gulasch. Sehr einfach, aber wirklich köstlich. Dazu gönnen wir uns ein erfrischendes, kühles Tusker Bier. Über uns summen kleine Ventilatoren und versuchen vergeblich, die Luft zu kühlen. Nach zwei weiteren Tusker und einer Nachspeise zieht es uns so gegen 22 Uhr in unser Abteil, nachdem ich die Toilette noch einmal aufgesucht habe, in der Hoffnung, diese während der Nacht nicht einmal besuchen zu müssen…

Wir kuscheln uns in die Betten, aber nicht wirklich unter die Decken, denn noch ist es sehr warm im Abteil. Ich habe das obere Bett, welches ich über eine Holzleiter erreiche. Mein Mann hat das untere Bett bezogen. Wir öffnen das Fenster ein wenig und lassen uns von dem Fahrtwind kühlen. Es wird schnell angenehmer, aber es bleibt warm. Die Nacht zieht am Fenster vorbei. Und wie das allgemein beim Zugfahren ja so ist, fallen uns schon sehr bald die Augen zu und wir dösen ein. Einen festen Schlaf habe ich in dieser Nacht nicht. Ich höre immer wieder Geräusche, immer wieder hält der Zug an. Mal schaue ich aus dem Fenster und sehen einen Bahnhof, manchmal scheint der Zug aber auch einfach im Nirgendwo zu halten. So gegen 5:30 Uhr dämmert es leicht. Wir kuscheln weiter in unseren Betten und schauen von dort aus dem Fenster. Wir sehen Strauße, Kuhherden, Radfahrer und Brücken. Es schön, wieder etwas sehen zu können, nach der dunklen Nacht. Immer wieder schlängelt sich der Zug durch weite Landschaften mit runden, reetgedeckten Hütten. Vorbei an kleinen Bahnhöfen, wo uns Kinder in Schuluniformen zuwinken, offensichtlich früh auf dem Weg zur Schule. Ich sehe selten wirklich Leute ein oder aussteigen an den kleinen Bahnhöfen.

In all dieser frühen Stille des Tages herrscht plötzlich irgendwie Tumult in der Nachbarkabine. Wir wagen einen Blick auf den Gang und dort stehen zwei Zugmitarbeiter vor der Kabine. Was ist wohl hier passiert. Wie sich herausstellt, sind die beiden in der Nacht „überfallen“ worden, auf jeden Fall sind die beiden Kameras weg inklusive eines großen Teils des Filmmaterials. Wir werden auch befragt, können aber keine hilfreichen Auskünfte geben. Wir haben zwar immer mal wieder Leute auf dem Gang laufen hören oder auch ungewöhnliche Geräusche, aber welche Geräusche sind auf solche einer Übernachtfahrt schon gewöhnlich…?

Uns tun die beiden wirklich sehr, sehr leid. So ein großes, emotionales und wundervolles Projekt und dann, kurz vor Reiseende, solch eine bittere Überraschung.

In unserem ZugKino kommen langsam die Anfänge Nairobis auf den Bildschirm. Viele, viele, teils sogar verrostete Blechhütten der wirklich armen Bevölkerung ziehen an unserem Fenster vorbei.

Fast 19 Stunden später sind wir am Ziel angekommen. Für uns war es ein wunderschönes Erlebnis. Diese Eindrücke des Landes, die langsame, gelassene Art des Reisens, die netten Menschen, das 5 Sterne ZugKinoFenster – wir werden es nie vergessen.

Die Betten werden wieder abgezogen und gewandelt. Die Säcke aus dem Fenster geworfen. Bevor wir den Zug dann verlassen dürfen, besteigen Polizisten in Nairobi den Zug, um diesen nach der Kameraausrüstung zu durchsuchen. Das Ganze zieht sich ein wenig hin und bleibt leider erfolglos.

Somit haben die beiden jungen Herren in der NachbarKabine leider ein komplett anderes Fazit nach dieser Reise als wir. Traurig.

Generell gilt für uns auf jeder unserer unzähligen Reisen durch Afrika: Extrem LOW-Profile. Keine Markenklamotten, kein Schmuck, keine große Kameraausrüstung, wenn man so individuell unterwegs ist. Wenn ich mit dem Mainstream unterwegs bin, kann ich etwas unbeschwerter reisen, aber so individuell, gilt einfach, desto unauffälliger und uninteressanter, desto weniger Angriffsfläche, denn solche Länder sind oft sehr, sehr arm und man versucht immer irgendwie seine Familien zu ernähren.

Damals… im Jahr 2010 fuhr noch die alte, langsame Bahn die Strecke. Mittlerweile ist die Strecke modernisiert und der alte Zug ersetzt.