Matopos Berge und Camp Amalinda, Simbabwe

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On the road again…

Heute führt uns der Weg weiter nach Süden. Ziel ist der National Park Matopos Berge in der Nähe von Bulawayo. Wir fahren fast ausschließlich auf Nebenstraßen. Was hier bedeutet, dass sobald wir die Hauptstraße verlassen, die Teerschicht aufhört. Es wird steinig, manchmal sandig, auf alle Fälle immer interessant. Wir begegnen unzähligen Kühen und Eseln, dafür weniger Menschen. Wir kommen vorbei an vielen kleinen, einfachen, aber gepflegten Siedlungen mit Lehmhütten, von denen uns freundliche Menschen zuwinken und begeisterte Kinder uns rufend entgegenlaufen.

Plötzlich teilt sich der Weg. Ein Weg führt gerade aus und schaut so aus, als ob er zwar nicht regelmäßig, aber hin und wieder genutzt wird. Unser „Maps for Africa“ Navigationsgerät will rechts fahren. Dieser Pfad sieht doch sehr verwachsen aus, mit hohem Gras und Bäume, die schon weit in die Fahrspur hineinwachsen. Was nun? Bis jetzt konnten wir uns immer auf unser System verlassen, auch wenn es in Botswana meinte, wir fahren mitten im Wasser. Wir entscheiden uns für den verwachsenen Weg, da der andere erst gar nicht angezeigt wird und wir nicht wissen, wo wir enden würden.

Der Pfad ist anfänglich o.k., wird dann enger und unebener, viele dicke Steine, ausgewaschene Streckenabschnitte. Keine Kühe, keine Esel und keine Hütten. Aber plötzlich ein Mensch, ein junger Mann. Wir müssen so vorsichtig und langsam fahren, dass er zu Fuß fast ebenso schnell ist, wie wir in unserem Auto.

Und dann stehen wir vor einer Brücke, oder besser dem, was einmal eine Brücke war, eine recht imposante sogar. Diese führte über einen, zum Glück, ausgetrockneten weiten Fluß. Wir steigen aus, um die Situation zu begutachten. Der Fußgänger hat uns mittlerweile auch wieder erreicht. Bleibt stehen und schaut uns zu. Die Brücke ist komplett in sich zusammengefallen und selbst zu Fuß käme man nicht mehr hinüber. Links führt ein kleiner Weg steil ins trockene Flußbett hinunter und auf der anderen Seite wieder sehr steil hinauf. Den Weg müssen wir nehmen. Ich steige aus und laufe auf die andere Seite, eigentlich mit dem Gedanken Fotos zu machen. Allerdings finde ich die Situation doch recht aufregend und außer einem nichtssagenden Foto kommt von meiner Seite nichts dabei heraus. Der Fahrer und das Auto meistern die Situation perfekt und innerhalb weniger Sekunden ist unser Nissan xTrail auf der anderen Seite des Flusses, ohne Brücke. Erleichterung. Wahrscheinlich ist diese Stelle der Grund, weswegen der neue Weg angelegt wurde.
Ohne weitere Vorkommnisse, aber trotzdem weiter auf Nebenstraßen, kommen wir am frühen Nachmittag im Camp Amalinda in den Matopos Bergen an. Die Berge bestehen aus einer besonderen Ansammlung von riesigen, kahlen Granithügeln mit schwerem Geröll. Eine faszinierend schöne Landschaft.

„Die Unterkunft liegt versteckt und eingebettet in den Bergen“, so beschreibt es der Hotelprospekt. Billy, der Hotelmanager, führt uns über steinige Stufen weiter in die Berge hinein. Es geht ganz schön hinauf. Wir kommen am „Restaurant“ vorbei, das steil am Hang liegt, mit wunderschönem Blick, offen und ohne Wände. Die Bar liegt in einer Felsenhöhle und auch unser Zimmer gleicht einer Felsenhöhle. Das mit Kissen beladene Bett trohnt auf einer Steinempore. Ein großes Moskitonetz verwandelt es in ein königliches Himmelbett. Camp Amalinda hat neun individuell eingerichtete Zimmer, alle so versteckt, dass wir auf dem Weg von der Rezeption zu unserer „Höhle“ kein weiteres entdecken können. Wir sind die einzigen Gäste für die Nacht und haben die ganze Anlage für uns.

Am Nachmittag lädt uns Billy zu seinem täglichen Spaziergang auf einen der Granitberge ein. „So leitete ich jeden Tag meinen Feierabend ein“, gesteht er uns. Erst führt der Weg durch verwachsenes Untergestrüp. Dann gelangen wir auf eine Granitfläche und von dort an geht es auf dem kahlen Stein aufwärts. Die Ausblicke, besonders in dieser frühen Abendstimmung, sind berauschend. Und dann sind wir ganz oben auf dem Felsen angelangt. Wir werden mit einem wunderschönen Blick über das ganze Tal und unser Camp belohnt. Mit dem Fernglas sehen wir auf einer Wiese im Tal noch ganz besondere Tiere, eine Kreuzung zwischen Esel und Zebra, erklärt unser Feierabend-Führer.

Aus seinem Rucksack zaubert Billy Sundowner Erfrischungen. Und so gibt es hier oben, weit weg vom Sambesi Fluss, wieder „Zambezi-Lager“ Bier. Wir sitzen auf den Felsen und beobachten einen weiteren beeindruckenden, afrikanischen Sonnenuntergang. Nach einer kleinen Fotosession im Abendrot, machen wir uns auf den Rückweg. Die Landschaft ist in ein wunderschönes, Abendlicht getaucht.

Falls Du Interesse hast, die Tour nachzufahren, habe ich ein kleines Reisehandbuch für dich erstellt, das auch unsere Unterkünfte enthält:

Mehr Interesse an der Tour? Hier gibt´s auch noch weitere Geschichten des Roadtrips:
https://entdeckerglueck.com/2021/09/12/afrika-16-tage-4-lander/

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