Radfahren in der Wüste              

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Al Qudra – Dubai

Was ich an Dubai so liebe, sind die vielen Überraschungen, die es für einen bereit hält und die Vielfalt der Möglichkeiten. Nie hätte ich gedacht, dass ich in Dubai an einem DonnerstagMorgen in der Wüste bei heftigem Nebel mit einem EBike 45 km Radfahren werde.

Aber heute war der Tag er Tage. Ehrlich gesagt, war ich super aufgeregt, ob ich das schaffen würde. In meiner „Panik“ habe ich den Tag vorher noch ein bisschen Informationen online sammeln wollen und bin auf das Angebot eines Fahrradvermieters am Startpunkt des Rundweges gestoßen. Dort konnte man online ein EBike buchen und ich dachte mir, dass ist perfekt für mich für das erste Mal Wüstenradeln. Also schnell online mein Rad für vier Stunden gebucht, um auf der sicheren Seite zu sein, dass wir (vier Mädels, oder besser vier Frauen) und somit natürlich in erster Linie ich, mir sicher sein kann, dass ich das schaffen werde. Aus verschiedensten Gründen hatte ich trotzdem eine sehr „aufgeregte“, unruhige Nacht… Denn ich bin auch nicht wirklich so hitzebeständig… Und die Sonne kann hier schon ganz schön vom Himmel brennen. Deshalb frühe Abfahrt, sobald die Kinder aus dem Haus sind und im Schulbus sitzen. 7:10 Uhr geht es los – bei EXTREM dichtem Nebel. Wahnsinn. Ich hole meine Freundin und ihren Besuch aus Deutschland ab und los geht’s. Ein unglaublich dichter, schwerer Nebel hängt über unserer Strecke. Wir hoffen und hoffen, dass der Nebel sich noch lichtet, aber er tut es nicht. Statt 100 km/h können wir gerade mal 60 km/h fahren. Die 25 km Fahrt zum Startpunkt zieht sich ewig hin und ist super anstrengend. Wir können keine 20 m weit schauen.

Auch hier die Situation: NEBELIG. Kein SichtMeter Besserung.

Meine Freundin mit ihrer Freundin, wollen ein Careem Mietbike nehmen. Ich gehe zu meiner Vermietstation, die 20 m voneinander entfernt liegen. Leider stellt sich hier raus, dass dieser Shop komplett auf die RENNFahrer unter den Radlern ausgelegt ist. Wir sind aber die HausfrauRadlLiga und ich komme mit dem super Rennbike, auf dem mein Po gefühlt im Nebel verschwindet, während meine Hände fast auf der Straße laufen können, überhaupt nicht zurecht. Vollkommene Fehlentscheidung. 180 Dirham für 4 Stunden….

Ich storniere und begebe mich zu meinen Freunden am Careem MietFahrradStand. Mit der entsprechenden App (von der ich in einem anderen Artikel schon einmal berichtet habe) entschlüssele ich mir ein komfortables EBike mit drei Gängen, breitem, relativ bequemen Sattel und einer vollständig geladenen Batterie. Der Po befindet sich in korrekter Position, näher zur Straße als die Hände – alles perfekt und bequem. Kann losgehen.

Meine Freundin tauscht ihr Rad noch einmal aus, um ebenfalls einen komplett geladenen Akku zu bekommen. Super einfache Handhabe und an dem Morgen, so früh unter der Woche, waren noch sieben Careem Räder verfügbar.

Bei Careem zahlt man 20 Dirham für eine Stunde und jede weitere halbe Stunde wird mit je weiteren 10 Dirham abgerechnet. Besseres Rad für meine Ansprüche und hierfür noch die erhebliche bessere Rate.

Es geht los. Nebel, Nebel… der dunkle Teer unter uns, gesäumt von strahlend gelber Fahrbahnmarkierung. Zweispurig. Wir halten uns immer schön auf unserer Fahrbahnseite, denn der Nebel würde einen heranrauschenden Rennrad Fahrer wirklich erst im letzten Moment ausspucken. Für mich ist der Nebel irgendwie mystisch. Wunderschön. Total entspannend, denn die Augen haben nicht viel zu suchen oder zu sehen. Schade natürlich für den Besuch meiner Freundin aus Deutschland, die gerne die Wüste gesehen hätte.

Einmal sehen wir drei wunderschöne Bäume am Wegrand. Wir halten an und fotografieren „Bäume im Nebel“, fotografieren gleich auch mal „Uns im Nebel“, die „Räder im Nebel“. Es ist super lustig.

Ich habe mir schon immer gewünscht, seit ich hier bin, einmal in der Wüste die arabische Oryx Antilope in freier Wildbahn zu sehen, hatte gehofft, dass es bei der Radtour so weit sein würde. Der Nebel hatte mir natürlich jegliche Hoffnung darauf genommen, aber der Nebel hat sie dann doch am Wüstenrand sichtbar gemacht. Wunderschön.

Wäre jetzt die Sonne draußen, wären wir wahrscheinlich nass geschwitzt gewesen, trotz EBike. Nass sind wir trotzdem – NebelNass. Das Wasser tropft vom Helm oder von den Haaren, die Jacken sind mehr als klamm und auf den Härchen an den Fingern sammeln sich hunderte kleine Wasser Tröpfchen.

Total surreal steht plötzlich ein Schild „Vorsicht Pferde“ mit blinkenden, orangenen Warnlampen in der Wüste. Wir überqueren eine autobahnähnliche Pferderennbahn aus Sand. Nicht weit hiervon entfernt passieren wir den Abzweig zum „Wüstenhotel“ Bab al Shams. Hier könnte man zum Frühstück, auf einen Kaffee oder eine Erfrischung einkehren.

Kurz bevor wir eine Moschee erreichen, ist der Nebel verschwunden und die Sonne kommt raus. Unglaublich. Etwa 13 km vor dem Tourende… Da mir die nasse Jacke unangenehme Kälte bereitet, machen wir einen kurzen Stopp und können tatsächlich im T-Shirt auf die Zielgerade gehen.

Das letzte Stück bei weitem, klaren Blick führt nun allerdings parallel zu Hauptstraße…

Wir drei ortsansässigen sind uns sicher, wir kommen wieder – in einem kalten Monat (Dezember oder Januar), an einem Wochentag und bei Sonnenschein. Dann können auch wir, die Wüste sehen, die wir heute nur erahnen konnten.

Es war ein wunderschöner Morgen. Zwei Stunden und 40 Minuten später sind wir wieder am Ausgangspunkt. Der Akku noch halb voll, wir überglücklich und zufrieden. Das komfortable Rad über die Careem Bike App hat mich 50 Dirham gekostet. Ein toller, bezahlbarer Ausflug. Kann ich nur empfehlen, wenn man radeln mag.

Startpunkt:
Al Qudra Cycling Trek – Last Exit – Tankstelle

Für weitere Dubai Radtouren:

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