iSimangaliso – Teil 2

Rund um Afrika

Sodwana Bay

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg nach Sodwana Bay. Die Sandpisten von gestern haben uns gefallen und so wählen wir spontan die Route durch den „Coastal Forest“. Auf abwechslungsreichen, einspurigen Sandpisten, geht es durch tiefsten Wald. Die Spur ist so eng, dass immer wieder Äste unser Auto streifen, sowohl von oben, als auch auf der Seite. Gegenverkehr, den wir zum Glück nicht oft haben, fordert Fahrergeschick. Einer muss meist rückwärtsfahren, bis man eine Ausweichmöglichkeit gefunden hat, nicht immer einfach auf der engen Piste. Unser Motto: Der Weg ist das Ziel. Wir lassen uns durch nichts aus der Ruhe bringen. Uns wird ein wunderbarer Blick auf Lake Sibhaya geboten, dem größten Frischwasser See Südafrika, in dem sich gerade eine Herde Kühe bei einem Bad erfrischt.

Wir müssen noch ein letztes Stück auf geteerter Straße fahren, bevor wir unsere Unterkunft, die Sodwana Bay Lodge, erreichen. Sodwana Bay ist bekannt für seine Tauchgründe im Indischen Ozean. Aber wir bleiben an Land. Mit Etienne, unserem Quad-Bike-Führer, begeben wir uns erneut auf wilde Fahrt über Sandpisten, weit abgeschieden von der Zivilisation. Mit ihm fahren wir durch unberührte Natur über Hinterwege erneut an das Ufer des Lake Sibhaya. Etienne ist erst seit sechs Monaten hier. Er ist Priester und will hier eine Gemeinde aufbauen. „Ich bin Gottes Ruf gefolgt“, erzählt er uns. Um momentan sein Leben zu finanzieren, begleitet er auf geführten Quad Touren die Reisenden zu Zielen in der Region. Mit ihm entdecken wir in einer Seitenbucht des Sees wieder ein Nilpferd. Über weite, ebene Sandpisten fahren wir dahin, den frischen Fahrtwind im Gesicht. Hin und wieder begegnen uns Kuhherden, sonst sehen wir keine Menschenseele. Am Ufer angekommen, ist Etienne der erste, der in die Fluten springt. Den Staub der Tour herunterwaschen und das kühlende Nass genießen. Wir folgen ihm sofort, aber erst nachdem wir dann doch noch einmal die Krokodil- und Nilpferdfrage geklärt haben. Etienne bestätigt uns mehrmals, dass das Wasser absolut rein ist. So rein, dass er auch gleich seine Wasserflasche mit Seewasser füllt. Wir bleiben dann doch lieber bei unserem Mineralwasser. Auf der einen Seite des Ufers erheben sich grünbewachsene Berge, denken wir. Etienne erklärt uns, dass dies alles bewachsene Sanddünen sind und direkt dahinter, ganz nah, der indische Ozean liegt. Die Dünen sind bis zu 168 m hoch, erzählt er.

In der Nachmittagssonne geht es den gleichen Weg zurück nach Sodwana Bay. Fast drei Stunden waren wir unterwegs und es war einfach herrlich.

Duschen und schnell Abendessen, bevor der Höhepunkt des Tages ansteht. Ob die Quad-Tour noch zu toppen ist? Von November bis etwa Februar kommen nachts Meeresschildkröten in Sodwana Bay an den Strand, der den nördlichen Teil des iSimangaliso Weltland Park bildet, um dort ihre Eier abzulegen.

Unser Führer für heute Abend erwartet uns mit einem offenen Safari-Allrad-Fahrzeug. Sein Name ist Jabulani, was uns natürlich sofort an den offiziellen Ball der WM-Fußballmeisterschaft erinnert. Jabulani ist Zulu und bedeutet frei übersetzt so viel wie „be happy“, sei glücklich, erklärt uns Jabulani auf meine Nachfrage. Wir begeben uns Richtung Strand. Jabulani muss uns am Wachhäuschen einschreiben. Keiner kommt mit seinem eigenen PKW an den Strand. Schildkröten-Touren gibt es nur geführt mit ausgebildeten Führern. Der Vollmond steht schon am Himmel und taucht das rauschende Meer in eine mystische Stimmung. Dank des Lichtes des Mondes können wir sehr weit schauen. Es dauert nicht lange und Jabulani kann uns schon Spuren einer Schildkröte im Sand zeigen. Diesen ersten Spuren nach, muss die Schildkröte eine beachtliche Größe haben. Schon wenige Kilometer weiter, treffen wir auf eine zweite Gruppe, die bereits um eine Schildkröte herumstehen. Laut Jabulani kommen die Weibchen bei der Eiablage so in Extase, dass sie nichts um sich herum wahrnehmen. Wir sind zu sechts in unserem Jeep und die zweite Gruppe besteht aus weiteren sechs Personen. Mir scheint das zu viel und alles ist sehr unruhig. Ich habe andauernd das Gefühl, dass so viele Menschen vielleicht doch die Schildkröte stören. Der Führer der zweiten Gruppe beginnt dann auch noch, während des Eierlege-Aktes, die Schildkröte zu vermessen. So schön dieses Naturschauspiel anzuschauen ist, ich entferne mich, weil es mich traurig stimmt, dass wir so in die Natur „eingreifen“.

Nach nur acht Eiern, ist Schluss. Das Weibchen pudelt das Gelege geduldig und gründlich mit Sand ein. Ganz geschickt, um Nesträuber zu verwirren, täuscht sie an einer etwa einen Meter entfernten Stelle ein erneutes Nest vor. Wie clever die Natur ist. Dann macht sie sich auf den Weg zurück ins Wasser. Die Weibchen kehren zur Eiablage an den Strand zurück, an dem sie selber das Licht der Welt erblickten. Jabulani sagt, dass nur sehr, sehr wenige Babyschildkröten überlegen werden. Viele Eier werden, z.B. von Krabben, bereits aus dem Nest gestohlen und verzehrt, trotz Vortäuschmanöver.

Wir fahren weiter, die zweite Gruppe verweilt für eine flüssige Erfrischung, was mir ganz recht ist. Ich wünsche mir wieder Abstand und Einsamkeit, soweit das natürlich mit sechs weiteren Personen im Auto möglich ist.

Es dauert nicht lange und Jabulani entdeckt bereits die zweite Schildkröte aus dem Meer kommen. Er sagt, wir haben riesen Glück, den Tag zuvor, hat die Gruppe nur eine Schildkröte gesehen.

Unsere zweite Kandidatin sehen wir aus dem Meer steigen. Dank Vollmond können wir auch aus dem Auto beobachten, wie sie die ideale Stelle für die Eiablage sorgfältig aussucht. Wir verharren im Auto und sind alle ganz still, obwohl der rauschende Ozean sicher alle Gespräche übertönen würde.

Nach einiger Zeit verläßt Jabulani das Auto und schleicht sich an das Weibchen heran. Ganz leise, ganz langsam. Er will sicher sein, dass sie bereits mit dem Buddeln fertig ist und möchte herausfinden, in welche Richtung der Kopf zeigt. Wir dürfen uns dann zusammen mit ihm von hinten der Schildkröte nähern. Und dann geht es auch schon los, die Loggerhead Schildkröte (unechte Karettschildkröte) legt los. Ein Ei nach dem anderen fällt in die Grube. Die Eier sind rund und haben die Größe von Tischtennisbällen. Immer drei, vier fallen schnell hintereinander. Wir zählen 84 Eier. Jabulani erklärt uns, dass die Loggerhead Schildkröte generell um die 80 Eier legt. Da die vorherige Eiablage nach acht Eiern abgebrochen wurde, ist dies ein klares Zeichen, dass sich das Weibchen gestört gefühlt hat, für mich.

Während die Eier in das Nest fallen, ist es uns gestattet, von der Hinteransicht Fotos auch mit Blitz zu machen. Sobald die Eiablage beendet ist, müssen wir das Fotografieren einstellen. Schweigend beobachten wir das Bemühen, die Eier gut mit Sand zu bedecken und anschließend die Spuren zu verwischen. Zufrieden macht sich die Mutter dann wieder auf in die Fluten. Wir folgen ihr mit unseren Blicken so lange, bis sie in den Wellen verschwindet. Etwa eine Stunde dauert dieses ganze stille, schweigende Schauspiel. Wir sind alle so fasziniert und gerührt, dass wir dieses besondere Naturereignis erleben durften. Sehr ergreifend. Applaus wäre jetzt das richtige im Theater, aber hier, genießen und danken wir schweigend.

Es ist schon fast 23 Uhr und wir begeben uns langsam auf den Rückweg. Wir haben sicher 40-50 km am Strand zurückgelegt. Auf dem Rückweg machen wir dann noch eine glückliche Entdeckung. Eine weitere Schildkröte kommt an Land. Dieses Exemplar ist noch einmal größer als die beiden vorherigen, wir sind sprachlos. Jabulani erklärt uns, dass es sich hierbei um eine Leatherback – eine Lederschildkröte handelt. Sie ist die größte lebende Schildkröten Art. Ihre „Spannweite“ ist beeindruckend. Sie braucht erheblich länger, bis sie den richtigen Platz zur Eiablage gefunden hat. Langsam geht es auf 1 Uhr zu und auch wenn wir wollten, könnten wir nicht noch eine weitere Stunde hier verharren. Die Flut kommt und wir müssen uns auf den Rückweg machen. Immer noch ganz beeindruckt, von diesen Erlebnissen der Nacht, genießen wir alle schweigend noch den Anblick des Wolkenspiel mit dem Licht des Vollmondes auf unserem Weg zurück ins Hotel.

Wir haben nicht viele, aber nur wahnsinnig beeindruckende Stunden in Sodwana Bay verbracht.

iSimangaliso…

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was für ein wundersamer, schöner Name. / Teil 1

Der ehemals als Greater St. Lucia Wetland bezeichnete Park hat heute einen neuen wohlklingenden Namen “iSimangaliso Wetland Park”. Egal welcher Name, dieses exotische Gebiet am Indischen Ozean in Südafrika hat ganz besondere Naturschauspiele zu bieten.

Von Johannesburg fahren wir mit einem Zwischenstopp in Piet Retief Richtung Küste. Piet Retief ist ein größeres Dorf oder eine extrem kleine Stadt, die nicht viel zu bieten hat, die aber durch ihre ideale Lage direkt an der Autobahn N2 auf dem Weg zur Küste überzeugt. Schon nach kürzester Zeit am nächsten Morgen sind wir froh, diese Zwischenübernachtung eingelegt zu haben. Wie sich herausstellen soll, wird sich dieser zweite Teil bis an die Küste nach Kosi Bay lange hinziehen. Es erwartet uns der wohl längste Baustellenabschnitt, den man je an einer Straße gesehen hat. Schleichend bewegen wir uns von Ampel zu Ampel oder von Winker zu Winker oder von Stoppschild zu Stoppschild und passieren urige kleine Dörfer an Berghängen gelegen. Unsere vielen Stoppphasen geben uns Gelegenheit, in aller Ruhe das Dorfleben zu beobachten. Ziegenherden ziehen an unserem Auto vorbei und recken neugierig die Köpfe Richtung Fenster. Wir beobachten Frauen, die mühsam die Wäsche in Schüsseln vor ihren Hütten waschen, ein kleines Mädchen steht daneben und macht Kunststücke mit ihrem Hula-Hoop-Reifen. In unmittelbarer Nähe, pflückt eine ältere Dame Salatköpfe und lädt sie in eine Schubkarre. Durch diese alltäglichen Handlungen, werden unsere Stopps zu einer kurzweiligen Reise durch das alltägliche Landleben.

Nach Stunden erreichen wir unseren Abzweig der N2. Am Jozini Staudamm verlassen wir die Hauptstraße. Durch die Berge, mit herrlichem Ausblick auf den Damm, gelangen wir weiter Richtung Südwesten. Die geteerte Fahrbahn wandelt sich in eine breite festgefahrene Sandpiste, mit wechselnden Farben. Mal gleiten wir auf roten Pisten, mal auf hellbraunen oder auf grauen dahin, Richtung Mosambik. Wir bleiben aber in Südafrika und unser heutiges Ziel ist Kosi Bay, an der Küste des Indisches Ozeanes wirklich der nördlichste Punkt Südafrikas, den man besuchen kann. Der letzte Streckenabschnitt besteht jetzt nur noch aus einer einspurigen Sandpiste, flaches Gras und niedriges Gebüsch säumen den Weg. Einfache Wegweiser zeigen uns an Abzweigungen hier im Nirgendwo doch immer wieder die richtige Sandpiste an. Dann stehen wir vor dem Tor der Kosi Bay Lodge. Angekommen.

Kosi Bay

An der Rezeption steht eine kleine Trommel, mit dem Hinweis, dass man bitte trommeln soll, um auf sich aufmerksam zu machen. Da will doch jeder mal ran. Wir trommeln noch, nachdem wir schon längst eingecheckt sind.

Wunderschöne reetgedeckte Häuser in sandiger, grün bewachsener Umgebung warten auf uns. Aber viel Zeit zum Verweilen ist nicht. Wir wollen an einer Bootstour teilnehmen.

Bei dem Namen Kosi Bay, würde man natürlich annehmen, dass es sich um einen Ort oder eine Unterkunft am Meer, an einer Bucht handelt. Aber der Name täuscht. Die Kosi Bay Lodge liegt an einem See, genauer gesagt am Nhlange See, der dritte und größte See einer Verkettung von vier Seen. Der nördlichste See, der vierte See bildet dann die Öffnung zum Ozean. Die Kette dieser vier Seen ist mit natürlichen Kanälen verbunden. Der vierte See, der, der am weitesten vom Ozean entfernt liegt, der Amanzamnyama See, ist ein Süßwassersee.

Wir begeben uns heute auf eine Bootstour, die auf dem Nhlangwe See beginnt. Das heißt, unsere Bootstour startet erst einmal mit einem Spaziergang. Unsere Lodge ist von einem Zaun umgeben, der die Nilpferde davon abhalten soll, nachts im Camp umherzuspazieren. Durch eine Tür gelangen wir auf die Nilpferd Seite des Zaunes. Der Weg führt uns durch einen dicht bewachsenen, saftig grünen Wald. Wir hören Kindergeschrei und schon bald haben wir das Ufer erreicht. Die Kinder und Jugendlichen tummeln sich im Wasser, machen Überschläge und springen wild in das kühlende Nass. Unser Bootsführer hat auf seinen Schultern das Benzin getragen und befüllt nun das Boot. Dann heißt es einsteigen, mit umgeschlagenen Hosenbeinen waten wir durch das Wasser zum Boot. Alle an Bord – mit nassen Hosen geht es los. Der Fahrtwind tut gut und erfrischt. Nur wenige Meter und wir sehen unser erstes Nilpferd im Wasser, gar nicht so weit entfernt von den tobenden Kindern. Gemütlich dümpelt es vor sich hin, bewegt sich kaum, nur die Augen sehen wir in unsere Richtung gehen. Der See klitzert in der bereits tief stehenden Sonne. Durch einen natürlichen Kanal gesäumt von hohem Schilf zu beiden Seiden und einer artenreichen Vogelwelt gelangen wir in den nächsten See, den zweiten See mit dem Namen Mpunwini. „Dieser hat einen höheren Salzwassergehalt“, wie uns der Kapitän erklärt. „Hier betreiben die Einheimischen vom Stamme der Tonga ihren über viele Generationen weitergegeben nachhaltigen Fischfang“. Im seichten Wasser entlang des Ufers, haben sie mit Holzstöcken kleine Krale gebaut, die Stöcke weit genug von einander entfernt gesteckt, um kleine Fische wieder freizugeben. Eine weite Kette dieser Krale zieht sich entlang des Ufers. Vögel lauern auf den Holzpfosten, um hier auch einen einfachen Fang zu machen.

Mit Blick auf die untergehende Sonne gleiten wir über das Wasser zurück zum dritten See. Dort entdecken wir noch einmal Nilpferde, dieses Mal eine größere Gruppe, die wir lange beobachten.

Den Abend lassen wir auf der erhobenen Terasse der Bar mit Blick auf den See in der Ferne ausklingen. Der Vollmond bietet noch ein letztes Schauspiel für den Tag, bevor wir in unsere Betten fallen.

Anreise über Piet Retief:

Seychellen

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Sechs Nächte, drei Inseln und sieben Meeresfrüchte Salate

Es ist August in Südafrika, der Tiefpunkt der winterlichen Temperaturen. Wir brauchen dringend Wärme. Also buchen wir spontan einen Kurztrip auf die Seychellen. Kurz vor Mitternacht sitzen wir im Flieger. Nach einer Nacht mit wenig Schlaf steigen wir am nächsten Morgen bei sommerlichen Temperaturen um kurz vor sieben Uhr Ortstzeit aus dem Flugzeug, zwar nicht ganz fit und frisch, aber egal wie, die Wärme hier ist mehr als angenehm. 

Ein Taxi bringt uns zu unserer ersten Unterkunft auf der Hauptinsel Mahé. Mit Blumenkränzen und einem tropischen Getränk werden wir herzlichst im Hotel empfangen. Wir wollen diese herrliche Terrasse, die über das Meer hinausragt, gar nicht mehr verlassen. Wir sind uns jetzt schon sicher, dass dieses Hotel die richtige Wahl war. Und bei Betreten unseres Bungalows, bleibt uns die Sprache weg. Wir wissen nicht warum, aber wir haben ein Upgrade bekommen und beziehen eine superschöne Villa mit kleiner Terrasse. Der Wohnraum im Untergeschoss hat ein 180 Grad halbrundes Fenster und scheint über dem Meer zu schweben. Im oberen Bereich finden wir zwei Schlafzimmer mit demselben Schwebegfühl. Obwohl das Zimmer so wunderschön ist, ruft uns aber der Strand und die Fische. Wir packen die Badesachen, leihen uns Schnorchelausrüstungen an der Rezeption und dann verbringen wir den Tag an einer kleinen, idyllischen Bucht, direkt am Hotel.

Den kompletten Reisebericht, inklusive aller Hotels zum Download Inseln Afrikas – mehr als schöne Strände

Insel Praslin

Mit einer Minipropeller Maschine, die vielleicht Platz für 15 Passagiere bietet, ist der Überflug nicht nur unser Transfer zur nächsten Insel, sondern ein ganz besonderes Erlebnis. Die Inselgruppen schauen atemberaubend schön aus der Luft aus: türkisblaues Wasser, herrliche goldene Sandstrände und tiefgrüne Inselkerne. 

Auf Praslin angekommen geht es mit dem Taxi weiter. Die Insel ist vielleicht zwölf Kilometer lang und etwa fünf Kilometer breit.  Es gibt eine einzige Ampel und diese springt dann auf rot, wenn ein Flugzeug landet oder startet. 

Wie schon auf Mahé, hängen auch hier überall Plakate und wehen Fahnen, die die achten „Olympischen“ Spiele der Inseln des indischen Ozeanes ankündigen, die in diesem Jahr eben auf den Seychellen ausgetragen werden. 

Unser Zimmer im Hotel ist sehr stilvoll eingerichtet und mit warmen Farben geschmückt. Hier kann man sich nur wohlfühlen. Zum Mittagessen genießen wir unseren zweiten köstlichen Meeresfrüchte Salat im offenen Restaurant. 

Die Bucht der Grand Anse lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Genau dies machen wir auch, nachdem wir feststellen, dass der Strand nicht zum Schnorcheln, sondern mehr zum Baden geeignet ist. 

Bei bewölktem Himmel unternehmen wir am nächsten Morgen wieder einen Spaziergang, diesmal in das kleine Städtchen. Viel gibt es dort nicht zu sehen, somit buchen wir spontan einen Mietwagen. Dieser wird auch innerhalb der nächsten Stunde ins Hotel geliefert. 

Mit unserem kleinen roten Flitzer geht es dann gleich los. Erster Stopp – ein Barber Shop mit dem Namen O´Reals. Dort erhält mein Mann einen Haarschnitt und gleich noch eine Lebenslektion: „Trinke nicht, rauche nicht und suche keinen Streit – sei friedlich und glaube an den Herrn.“ Heute ist schulfrei und schnell sitzen vier weitere junge Herren herum, die auf ihren Haarschnitt und ihre Lebenslektion warten.

Auf dem Weg zur berühmten Bucht Anse Lazio packt uns der kleine Hunger und wir stoppen im Hotel Acajou an der Cote d´Or gelegen. Ohne große Überlegungen bestellen wir natürlich wieder einen Meeresfrüchte Salat. Das Restaurant liegt direkt am Meer mit einem herrlichen Ausblick und der Salat ist wirklich ebenso gut, wie die Aussicht. 

Wir können uns gerade noch losreisen und setzten unsere Fahrt fort, weiter Richtung Norden. Ganz am Ende der Straße treffen wir auf die Anse Lazio, die Bucht, die oft als eine der schönsten der Welt betitelt wird. Bei unserer Ankunft ….

Mehr Tipps und Infos im kompletten Reisebericht Inseln Afrikas – mehr als schöne Strände

Ausflug nach La Digue

Am nächsten Morgen ist es erneut sehr bewölkt, aber an den Temperaturen hat sich nichts geändert. Sommer. Wir haben beschlossen auch noch die kleine Insel La Digue zu besuchen. Für unseren Tagesausflug machen wir uns früh auf den Weg zum Hafen. Um 9:30 Uhr geht unsere Fähre. Wir haben eine Tasche mit Badesachen und Sonnenmilch gepackt, was brauchen wir sonst? 

Aufgrund des Wetters ist das Meer sehr wellig und die Überfahrt heftig. Zum Glück haben wir vorher bereits zwei Reisetabletten eingenommen. Alles verläuft gut und etwa 20 Minuten später sind wir schon auf unserer dritten Insel. Es herrscht ein riesen Ansturm auf den Fahrradverleih. Also beschließen wir erst einmal, einen Kaffee direkt am Hafen zu trinken. Zur Freude gibt es auch noch frisch gepresste Säfte. Gestärkt suchen auch wir uns anschließend einen Fahrradverleih. Der Ansturm ist vorbei und schnell sind wir fündig und haben die passenden Räder. Mit einer kleinen Karte in der Hand geht es los. Badetasche ins Körbchen und auf zur Erkundungsfahrt. Leider hat auch der Regen beschlossen, heute La Digue zu besuchen. Aber irgendwie ist uns das vollkommen gleichgültig. Die Temperaturen sind angenehm war und somit radeln wir bald pitsch nass über die Insel, aber sind definitiv nicht alleine. Überall treffen wir auf weitere Radfahrer. Mein Sonnenhut wird spontan zum Regenhut umfunktionert, so dass mir nicht andauernd die Tropfen in die Augen laufen. 

Es geht einen steilen Berg hinauf und anschließend erholsam wieder hinunter in eine Sackgasse in der Bucht Grand Anse. Dort im Restaurant Loutier Coco ist Radler Versammlung. In der strohgedeckten Hütte tummeln sich die nassen Radfahrer. Nach einer kurzen Getränkepause treten wir wieder in die Pedale. Also erneut den steilen Berg hinauf, aber anschließend auch wieder entspannt den Berg hinunter. Wir genießen die Bewegung und vor Euphorie über die kleine Insel, übersehe ich fast die große Schildkröte, die dort direkt neben dem Weg im Gras sitzt und frisst. 

Und dann plötzlich reißt der Himmel auf und die Sonne lacht uns an. Gerade passend erreichen wir einen herrlichen, weißen Sandstrand mit türkisblauem Wasser. Wir machen spontan eine Badepause. Lange hält diese nicht an, denn die Wolken werden wieder dichter und schon regnet es. 

Also wieder auf die Räder. Zeit, dass wir irgendwo zum Mittagessen einkehren. Etwas den Berg hinauf, nicht weit von unserem Strandstopp entfernt, finden wir ein Restaurant direkt an der Straße mit weitem Blick über´s Meer. Es stehen schon zwei weitere Fahrräder davor. Also parken auch wir ein und steigen leicht feucht die Treppen hinauf. Ein aufmerksamer Mitarbeiter begrüßt uns sofort mit zwei Handtüchern. Sehr nett. In die Karte brauchen wir nicht groß schauen, wir wissen schon, was wir möchten. Und natürlich werden wir auch hier nicht enttäuscht. Wir genießen erneut einen Meeresfrüchte Salat, während der Regen in Strömen vom Himmel fällt. Eine französische Familie hat es leider nicht vor dem Haupterguss des Himmels geschafft und betritt nun triefend nass das Restaurant. Sofort eilt wieder ein Mitarbeiter mit Handtüchern herbei. Das scheint hier Service des Hauses zu sein. Da wir nicht weit vom Hafen entfernt sind, beschließen wir hier noch eine halbe Stunde die Aussicht zu genießen, bevor wir uns auf den Rückweg zu unserem Katamaran machen, der uns um 14 Uhr wieder nach Praslin bringt. Wir nehmen vorsichtshalber jeder noch eine Reisetablette. 

Am Hafen sehen wir ein ganz junges Pärchen, das ebenfalls auf die Fähre wartet. Sie hält ihr weißes Hochzeitskleid in den Händen. Wir wünschen ihnen von ganzem Herzen, dass ihre erhoffte Traumhochzeit auf der Insel La Digue nicht ins „Wasser“ gefallen ist. Auf der anderen Seite gibt es ja das Sprichwort, dass es Glück bringt, wenn es am Hochzeitstag regnet. Unser Tagesausflug nach La Digue hat sich, trotz Regen, absolut gelohnt und hat uns nur bestätigt, dass uns diese Insel zu klein wäre, um hier in einem Hotel ein paar Tage zu verbringen. 

zurück auf Praslin

Unser kleiner roter Flitzer wartet schon am Hafen auf uns und bringt uns rechtzeitig zum Hotel zurück, so dass wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang mit dunklen, imposanten Regenwolken erleben dürfen. Zum Abendessen gibt es natürlich köstlichsten Meeresfrüchte Salat – und nein, wir sind ihn immer noch nicht leid.

Am nächsten Tag heißt es Abschied nehmen von Praslin. Dieses Mal geht es nicht mit dem Flieger zurück nach Mahé, sondern  ….

Fix und fertig kommen wir mit dem Taxi im Hotel an. Wir übernachten in derselben Unterkunft wie in der ersten Nacht und sind auch sehr froh darüber, da wir die Anlage einfach traumhaft fanden. 

kurz vor Heimflug noch einmal Zwischenstopp auf Mahé

Wir werden wieder mit einem wunderschönen Zimmer überrascht. Dieses Mal nicht unsere kleine Luxusvilla, aber das Zimmer ist fast genauso schön. Wir haben ein herrliches Korbbett draußen auf der Terrasse mit Meerblick. Ebenso ein wunderschönes Bett im Inneren, in das wir gleich hineinfallen und erst einmal unser immer noch anhaltendes Unwohlsein wegschlafen. Zwei Stunden später geht es uns wieder richtig gut. Wir gehen noch ein letztes Mal in diesem herrlichen Aquarium schorcheln. Die Welt ist wieder in Ordnung und wir sind im Paradies. Frischgeduscht begeben wir uns an die luftige Bar über dem Meer. Der Himmel schenkt uns noch einen atemberaubenden, pinken Sonnenuntergang und das Hotel serviert uns wieder die köstlichen, hausgemachten Kokoschips. Zusammen mit einem kühlen, lokalen Bier namens „Phoenix“ genießen wir unseren letzten Abend. Und wie der mythische Vogel, erwachen auch wir gerade wieder zu neuem, glücklichem Leben, nach dieser schrecklichen Bootsfahrt heute, die wir nun schon fast vergessen haben.

Am nächsten Tag heißt es dann früh aufstehen. Um 8:10 Uhr geht bereits unser Flug nach Hause. 

Wir haben so viel gesehen und erlebt in diesen sechs Tagen, dass wir uns fühlen, als ob wir zwei Wochen Urlaub gehabt hätten. Und wie die offizielle Homepage der Seychellen so schön sagt: „Die Seychellen – eine andere Welt“. Dies können wir nur bestätigen. Wir haben nicht nur unsere sieben Meeresfrüchte Salate in sechs Tagen auf drei Inseln genossen, sondern jede Minute unseres Aufenthaltes in dieser anderen, wunderschönen und sehenswerten Welt.

Bericht aus dem Jahr 2011.

Download kompletter Reisebericht mit Hotelempfehlungen:

Inseln Afrikas – mehr als schöne Strände

Fotoreise Seychellen